kawwawöaschns mit Wolf Bachofner bei Wachau in Echtzeit 2023
Jules Stipsits
Jules Stipsits
Kultur

Ruhiges Welterbe bei „Wachau in Echtzeit“

Zehn Abende und zwei Nachmittage, an zehn verschiedenen Orten bis 2. Dezember: Am Freitag startet das Festival Wachau in Echtzeit unter der Intendanz von Ursula Strauss. Festivalauftakt ist mit Wolf Bachofners „kawwawöaschns“ in der Ruine Aggstein (Bezirk Melk).

Der Veranstaltungsschwerpunkt wurde bewusst in den November gelegt, wo „bereits Ruhe in die Wachau einkehrt, und die Besucher die Stille im Welterbe Wachau genießen können. Im Gegensatz zu anderen Festivals und Programmreihen wird bei Wachau in Echtzeit nicht bloß Spannendes ‚eingekauft‘“, so die Veranstalter.

Unter der künstlerischen Leitung der Schauspielerin Ursula Strauss versammeln sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zur zwölften Ausgabe des Festivals und „präsentieren einen bunten Programmreigen mit Musikabenden, Lesungen, Theater, Kabarett und vielem mehr“, heißt es auf der Website des Festivals.

Auch in ihrer zwölften Saison als Intendantin wähle Strauss Künstler aus, mit denen sie selbst bereits gearbeitet und künstlerische Projekte umgesetzt hat. Zudem animiere sie ihre Kollegen und Kolleginnen, „neue Programme für die intimen Spielstätten in der Wachau zu entwickeln“.

Von „kawwawöaschn“ bis zu „Kerouac-Slam“

Zum Festivalstart am Freitag ist „Schnell ermittelt“-Star Wolf Bachofner zu Gast in der Burgruine Aggstein. Im Gepäck hat er „kawwawöaschns“, gemeint sind damit wienerische Coverversionen internationaler Pop-Hits. Musikalisch begleitet wird er (im Bild ganz oben 2.v.r.) von Andy Radovan, Helmut Emersberger, Martin Payr und Christan Wendt.

Kerouac Slam bei Wachau in Echtzeit 2023
Witold Dybowski
„Kerouac Slam“ ist eine Hommage an die Beat-Poet-Legende, ein „Roadtrip“ quer durch Jack Kerouacs Leben und Werk, am 28. Oktober in der Tischlerei Melk Kulturwerkstatt

Auf die Spuren der Beat-Poeten-Legende Jack Kerouac begibt sich der „Kerouac Slam“ am Samstag in der Tischlerei Melk Kulturwerkstatt. Michael Smulik, Reinhold G. Moritz und Alexandra Maria Timmel schlüpfen dabei in die Rolle des bekannten und 1969 verstorbenen US-Autors und lassen im Rahmen eines TV-Interviews die Stationen seines Lebens Revue passieren.

Zu Allerseelen setzen sich Martina Spitzer und Johanna Orsini mit der eigenen Endlichkeit auseinander. Ein Abend zu Werk und Leben der 2009 verstorbenen österreichischen Autorin Elfriede Gerstl erwartet die Besucher bei „Wannst net sterbst seh ma uns im nächsten Herbst“. Passend dazu wird im „Salzstadl“ in Stein traditioneller Leichenschmaus kredenzt. Einen Tag später treten Timna Brauer und der Gitarrist Jannis Raptis im Schloss Spitz (Bezirk Melk) auf und präsentieren die bekanntesten Lieder Arik Brauers aus den 1970er-Jahren, Tochter Timna liest aus „Die Farben meines Lebens“, den Memoiren ihres Vaters.

Ursula Strauss und Ernst Molden über „Oame Söö“

Klassische Schinken neu aufgeschnitten gibt es bei der „Schauküche Shakespeare“ in der Tischlerei Melk Kulturwerkstatt am 9. November. Der Schauspieler Christian Dolezal betritt am 10. November neues Terrain und präsentiert im Lorenz Wachau in Leiben (Bezirk Melk) sein Kabarett-Soloprogramm „Herzensschlampereien“.

Ursula Strauss Ernst Molden
Daniela Matejschek
Ursula Strauss und Ernst Molden stellen am 2. Dezember ihr neues Album „Oame Söö“ im Klangraum Krems Minoritenkirche vor

Norbert Hauer macht am 19. November wieder seine „Musikalische Kirchenführung" in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Emmersdorf an der Donau (Bezirk Melk) unter dem Titel „Uns die himmlische Freud verleih‘, St. Nikolaus!“. Aglaia Szyszkowitz und Walter Sittler bringen Daniel Glattauers Bestsellerroman „Gut gegen Nordwind“ auf die Bühne, am 26. November im Barockkeller des Stifts Melk. Einen musikalischen Blick über den Tellerrand macht Julia Lacherstorfer mit ihrem Programm „Nachbarin“ am 30. November im Haus der Regionen in Krems-Stein.

Zum Festivalausklang am 2. Dezember steht Intendantin Ursula Strauss gemeinsam mit Ernst Molden auf der Bühne des Klangraum Krems Minoritenkirche. Im Gepäck haben die beiden ihr neues Album „Oame Söö“. Darin erzählen sie von Sagen und Mythen, vom Rosengarten des König Laurin, von gefährlichen Basilisken und von Wassermännern, die in jedem Löschteich lauern können.