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ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit im Oktober weiter gestiegen

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen in Niederösterreich ist im Oktober erneut gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahr waren um 5,6 Prozent mehr Personen auf Jobsuche. Ein Rückgang wurde allerdings erneut bei der Langzeitarbeitslosigkeit verzeichnet.

Ende Oktober waren 38.183 Personen beim AMS Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt. Im Oktober des Vorjahres waren es um 2.016 Personen weniger gewesen. Laut AMS Niederösterreich ist die Arbeitslosigkeit sowohl bei Frauen (plus 3,4 Prozent bzw. plus 585) als auch bei Männern (plus 7,5 Prozent bzw. plus 1.431) gestiegen. Insgesamt liegt Niederösterreich unter dem bundesweiten Durchschnitt von sechs Prozent.

Im Gegensatz zur Gesamtarbeitslosigkeit sind die Langzeitarbeitslosigkeit und die Arbeitslosigkeit bei der Generation 50 plus aber gesunken. In beiden Fällen sind vor allem die Zahlen der Frauen zurückgegangen: Bei der Langzeitarbeitslosigkeit wurde Ende Oktober ein Minus von 25,8 Prozent, bei der Arbeitslosigkeit über 50 Jahren ein Minus von 5,7 Prozent verzeichnet.

Insgesamt sind dem AMS zufolge somit 4.687 Personen in Niederösterreich langzeitarbeitslos, also seit einem Jahr oder länger auf der Suche nach einem Job. Im Vorjahr waren es noch um fast 19 Prozent mehr gewesen. Die Langzeitarbeitslosen machen damit 12,3 Prozent aller arbeitslosen Personen im Bundesland aus.

Große Zahl an offenen Stellen

Weiterhin groß ist das Angebot an offenen Lehrstellen. 1.535 sofort verfügbare Lehrstellen stehen beim AMS Niederösterreich 1.132 Lehrstellensuchenden gegenüber. Die meisten Lehrlinge werden im Handel, in der Gastronomie und im Bereich der Elektroinstallation/-montage gesucht, heißt es. 16.340 Jobs sind zudem im Bundesland zu besetzen.

Beim Recruiting wolle man deshalb vermehrt auf ältere Arbeitskräfte setzen, so die Landesgeschäftsführerin des AMS Niederösterreich, Sandra Kern: „Der demographische Wandel bildet sich deutlich in der Zusammensetzung arbeitsloser Personen ab: Mittlerweile ist bereits mehr als jede Dritte von ihnen 50 Jahre und älter. Die Hälfte der Generation 50 plus hat gesundheitliche Probleme. Vor zehn Jahren war es nur ein Drittel. In Zeiten von geringerem Arbeitskräfteangebot müssen ältere Arbeitssuchende in der Personalsuche von Unternehmen eine zunehmend wichtigere Ressource darstellen.“

Jugendarbeitslosigkeit leicht gestiegen

Leicht gestiegen ist dagegen auch die Jugendarbeitslosigkeit. Ende Oktober waren 629 mehr Jugendliche arbeitslos als im Vorjahr. Damit sind knapp 4.000 junge Menschen in Niederösterreich auf Jobsuche. Der Großteil von ihnen ist zwischen 20 und 24 Jahre alt. Nur knapp ein Fünftel befindet sich im Alter von 15 bis 19 Jahre. Die erweiterte Jugendarbeitslosigkeit inklusive Schulung und Lehrstellensuchenden liegt bei 8.746 und damit um 8,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) ruft junge Menschen dazu auf, sich vor dem Einstieg in die Berufs- oder Ausbildungswelt gründlich zu informieren: „Unsere Einladung an alle, die vor der Entscheidung stehen, wie sie sich beruflich entwickeln wollen: mit dem AMS Kontakt aufnehmen, sich beim AMS lehrstellensuchend melden und das vielfältige Beratungsangebot rund um die Berufswelt des AMS und der Sozialpartner in Niederösterreich nutzen.“