Acute Community Nurses
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Gesundheit

Acute Community Nurses bald auch in Haag

Nach mehr als 5.500 Einsätzen allein in diesem Jahr soll das Projekt „Acute Community Nurse“ 2024 auf Haag (Bezirk Amstetten) ausgeweitet werden. Seit Projektstart im Jahr 2020 sind die Acute Community Nurses an fünf Standorten in Niederösterreich tätig.

Haag soll damit der sechste Standort des Projekts von Notruf Niederösterreich werden. Bei den Acute Community Nurses handelt es sich um diplomierte Pflegekräfte, die auch Notfallsanitäter sind. Sie kommen zum Einsatz, wenn die notfallmedizinische bzw. pflegerische Abfrage über 144, 141 oder über die telefonischen Gesundheitsberatung 1450 ergibt, dass eine Situation durch eine pflegerische Intervention gelöst oder unterstützt werden kann.

Denn die Einsatzzahlen im Rettungsdienst und Krankentransport, die Einlieferungen in die Kliniken, sowie die ambulanten Behandlungen, würden durch die Altersentwicklung der Bevölkerung steigen, heißt es in einer Aussendung von Notruf Niederösterreich. Hinzu kämen der Mangel an Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern und hochqualifizierten Kräften für die Hauskrankenpflege. In vielen Fällen würden chronische oder akutpflegerische Probleme vorliegen, die teilweise durch die Versorgung vor Ort lösbar seien.

Stetige Erweiterung des Projekts geplant

Von Jänner bis Oktober 2023 hätten durch die Acute Community Nurses bei mehr als 5.500 Interventionen über 4.000 Patientinnen und Patienten zuhause versorgt werden können, so Christian Fohringer, medizinischer Leiter von Notruf Niederösterreich. „Die Vielzahl der Einsätze bezieht sich auf Probleme mit Drainagen, Katheter oder Sonden, gefolgt von atraumatischen Schmerzen in Wirbelsäule oder Rücken, Fieber oder Infektionen, allgemeiner Schwäche und reduziertem Allgemeinzustand", so Fohringer. Weitere Interventionen habe es u.a. bei kleineren Verletzungen und Übelkeit gegeben.

Nun wolle man das Projekt stetig erweitern. Insgesamt sollen in nächster Zeit zehn weitere Standorte in Betrieb gehen – Haag mache dabei den Beginn. „Insgesamt sehen wir das Projekt ACN als wichtige Entlastung im Rettungsdienst, um gerade im Falle von pflegerischen Maßnahmen die Zahl der Hospitalisierungen zu reduzieren“, erklärt Bereichsgeschäftsführer Dominik Binder vom Roten Kreuz Niederösterreich.