Rettung Aggstein
stamberg.at/Thomas Wagner
stamberg.at/Thomas Wagner
Chronik

Verunfallter Wanderer mit Drohne gefunden

Ein Wanderer ist am Samstagabend in der Nähe der Burgruine Aggstein (Bezirk Melk) verunfallt. Aufgrund der Dunkelheit und des steilen Geländes suchte die Feuerwehr mit Drohnen und Wärmebildkameras nach dem 47-Jährigen.

Gegen 20.00 Uhr setzte ein 47-jähriger Wanderer am Samstagabend den Notruf ab. Sofort versuchten Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, den Verunfallten zu lokalisieren. Doch die Dunkelheit und das steile und dicht bewaldete Gelände rund um die Burgruine Aggstein erschwerten die Suche.

Über den gesamten Rettungseinsatz hinweg habe Telefonkontakt mit dem 47-Jährigen bestanden, schildert der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Melk, Thomas Reiter, gegenüber noe.ORF.at. Doch der Mann sei offensichtlich verwirrt gewesen. Die Ortsangaben, die er gegenüber den Einsatzkräften machte, stellten sich als falsch heraus. „Er befand sich in einer komplett anderen Richtung als angegeben“, berichtet Reiter.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Rettung Aggstein
stamberg.at/Thomas Wagner
Rettung Aggstein
stamberg.at/Thomas Wagner
Rettung Aggstein
stamberg.at/Thomas Wagner
Rettung Aggstein
stamberg.at/Thomas Wagner

Laub und Wild erschwerten Suche

Die Feuerwehr weitete das Suchgebiet aus und ließ Drohnen mit Wärmebildkameras aufsteigen, um den Mann aus der Luft zu orten. „Aufgrund dessen, dass es heuer noch nicht kalt war, ist noch viel Laub auf den Bäumen – das ist natürlich nicht optimal für den Drohneneinsatz“, schildert der Kommandant. Außerdem machte der Wildbestand den Einsatzkräften zu schaffen, denn auch Rehe und Wildschweine scheinen auf den Kameras als Wärmekörper auf. „Da hängt es von der Erfahrung des Drohnenpiloten ab, die Wärmequelle richtig zu identifizieren“, schildert Reiter.

Nach mehr als einer Stunde Suche aus der Luft waren sich die Piloten sicher, einen Menschen gefunden zu haben. Der 47-Jährige lag rund 15 Meter von einem Steig entfernt im felsigen Gelände. Mit einem Quad konnte die Feuerwehr zu ihm vordringen, ihn erstversorgen und anschließend den Rettungskräften übergeben. Der Mann wurde unterkühlt und mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Spital gebracht.

Drohnenbild
FF Melk
Ein kleiner roter Punkt gibt Aufschluss auf einen Körper: Ein Drohnenpilot der Feuerwehr muss erkennen können, ob es sich um ein Tier oder einen Menschen handelt

Drohne bei Sucheinsätzen „nicht mehr wegzudenken“

Warum der Mann in dem Gelände unterwegs war, ist unklar. „Wir nehmen an, dass sich der Verunfallte aufgrund eines medizinischen Notfalls im Gelände verirrt hat“, meint Reiter. In den Felsen dürfte der Mann schließlich gestürzt sein und konnte sich nicht mehr alleine aus der Notlage befreien.

Die Nutzung von Drohnen bei Sucheinsätzen würde immer wichtiger, berichtet Reiter. „Die Drohne ist nicht mehr wegzudenken“, meint er. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Melk sei sie bereits alle paar Wochen im Einsatz. Ohne die Unterstützung aus der Luft wären viele Sucheinsätze langwieriger und komplizierter, so der Kommandant.