Schloss Stuppach aus der Luft
J. Gasteiger
J. Gasteiger
chronik

Schloss Stuppach sucht neue Eigentümer

Das Ehepaar Rita und Reinhard Zellinger hat das Schloss in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) Ende der 90er-Jahre gekauft, renoviert und zu einem Kultur- und Veranstaltungsort mit Fokus auf Mozart ausgebaut. Jetzt suchen sie nach einem neuen Eigentümer.

Schloss Stuppach soll verkauft werden, das gaben die langjährigen Eigentümer Rita und Reinhard Zellinger nun bekannt. Schon vor einiger Zeit habe man damit begonnen, am internationalen Markt nach Interessenten zu suchen, sagt Reinhard Zellinger gegenüber noe.ORF.at. Derzeit gebe es nur mündliche Interessenbekundungen, eine schriftliche Absichtserklärung für den Kauf des Schlosses erhoffe man sich aber in den nächsten Tagen.

Bezüglich des Kaufpreises verweist Zellinger auf eine Schätzung aus dem Jahr 2018: Damals sei das Schloss für elf Millionen Euro am Markt gewesen. Wie viel es nun tatsächlich einbringt, sei aber noch nicht sicher und hänge u.a. davon ab, ob die Käufer das Unternehmen oder nur einzelne Geschäftsbereiche übernehmen.

Den Zellingers sei es jedenfalls ein Anliegen, dass das etablierte Kulturprogramm im Schloss Stuppach fortgeführt wird. Sie wollen dem neuen Eigentümer daher in Zukunft beratend zur Seite stehen. Ein weiterer Punkt in den Verhandlungen sei der Westflügel des Schlosses, der renoviert und künftig auch bespielt werden soll. Bis Ende des Jahres soll der Verkauf abgeschlossen sein. Das Programm für 2024 wird am Samstag präsentiert.

Zellinger: „Das Schloss gehört sich selbst“

Ende der 1990er-Jahre sei das Schloss eine geplünderte Ruine gewesen, gibt Zellinger gegenüber noe.ORF.at an. Die Zellingers kauften das Schloss, ließen es renovieren und bauten es zu einem Kultur- und Veranstaltungsort mit Fokus auf Wolfgang A. Mozart aus. Dabei sieht sich das Paar weniger als Eigentümer des Schlosses, denn als „Begleiter eines Stücks Geschichte“, so Zellinger, der betont: „Das Schloss gehört sich selbst.“

Der Mozart-Schwerpunkt ist nicht zufällig gewählt: 1791 hatte Mozart im Auftrag des damaligen Schlossherren Franz von Walsegg sein berühmtes, von ihm selbst unvollendetes Requiem (KV 626) verfasst. Die Auslieferungspartitur – also das erste Manuskript – wurde lange Zeit in Schloss Stuppach aufbewahrt, bevor es an die Österreichische Nationalbibliothek in Wien übergeben wurde.

Leicht falle es den Zellingers nicht, ihren „Lebenstraum“ in neue Hände zu geben, sagt Zellinger. Als kinderloses Paar über 60 seien er und seine Frau aber geradezu dazu verpflichtet, sich rechtzeitig mit der Übergabe von Schloss Stuppach auseinanderzusetzen, um sicherzustellen, dass das Schloss und der dortige Kulturbetrieb noch lange erhalten bleiben.