Besonders beliebt waren die kostenlosen Dauerparkplätze in der Wiener Umlandgemeinde Fischamend bei Urlaubern, die sich den teuren Flughafenparkplatz nicht leisten wollten, und – seit der Einführung des Wiener Parkpickerls – bei Menschen, die zum Arbeiten nach Wien pendeln. Manche Stellplätze waren oft über Tage und Wochen blockiert, was bei den Einheimischen für Unmut sorgte.
Um gegen Dauerparker vorzugehen, stellte die Gemeinde als Lösung eine Kurzparkzone in den Raum und ließ darüber abstimmen. 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich dabei für diese Maßnahme ausgesprochen, so Bürgermeister Thomas Ram (Liste RAM) beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at in der Gemeinde.
Parken maximal drei Stunden erlaubt
Im August trat die flächendeckende Kurzparkzone in Fischamend in Kraft. Das Parken ist zwar weiterhin gebührenfrei, allerdings auf einen Zeitraum von maximal drei Stunden beschränkt. Wer in Fischamend parkt, ist verpflichtet, eine Parkuhr hinter die Windschutzscheibe zu legen, andernfalls droht eine Organstrafverfügung.
Sieben eigens geschulte Kontrolleurinnen und Kontrolleure sind unterwegs, um die Einhaltung der Bestimmungen zu überprüfen. Eine Ausnahmeregelung gibt es lediglich für Einwohnerinnnen und Einwohner von Fischamend, Gewerbetreibende und Personen, die im Ort ihren Arbeitsplatz haben. Sie können eine Genehmigung für dauerhaftes Parken beantragen.
Die neue Kurzparkzone in Fischamend dürfte sich aber noch nicht bei allen herumgesprochen haben. Täglich werden zahlreiche Strafzettel ausgestellt, obwohl die Kennzeichnung der Kurzparkzone laut Ram „nicht zu übersehen“ ist.
Zwei Strafzettel pro Tag möglich
Weil es zu Mittag eine Unterbrechung der Kurzparkzone gibt, können die Kontrolleurinnen und Kontrolleure Dauerparker sogar zwei Mal täglich strafen. Bei einigen Fahrzeugen kommt es zu einer regelrechten „Strafzettelflut“, berichtete die „Kronen Zeitung“. Bei einem zehntägigen Urlaub und 27 Euro pro Strafzettel könnten demnach 540 Euro Strafe zusammenkommen.
Laut dem Bürgermeister von Fischamend sind auch andere Gemeinden am Rande von Wien von dem Parkproblem betroffen. Er vermutet, dass man „sicherlich den einen oder anderen Nachahmer finden“ werde. Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Gemeinden hätten sich bereits über das Modell in Fischamend informiert.