Chronik

Fake-Mails im Namen der Polizei im Umlauf

In Niederösterreich werden derzeit vermehrt Fake-Mails im Namen der Polizei verschickt. Den Empfängern wird darin eine Straftat im Bereich der Kinderpornografie angelastet. Die Polizei rät dazu, diese Mails zu ignorieren und den Anhang nicht zu öffnen.

Wenn ein E-Mail der Polizei ins Postfach schlittert, wird man schnell nervös. Absender soll der stellvertretende Landespolizeidirektor Manfred Aichberger sein, das Mail ist mit einem Polizeilogo versehen. Was echt aussieht, ist aber eine Fälschung. In den vergangenen Tagen und Wochen seien viele dieser Mails im Umlauf, informierte die Landespolizeidirektion. Die Ermittler fanden heraus, dass die Mails von Afrika aus nach Österreich versendet werden – die Täter zu finden, sei also sehr schwierig.

In den gefälschten Mails heißt es, dass der Empfänger oder die Empfängerin in Strafverfahren verwickelt sein soll – der Wortlaut unterscheidet sich, es geht dabei allerdings immer um Kinderpornografie.

Fake Mail Polizei
LPD NÖ
So kann ein Fake-Polizei-Mail aussehen

Opfer sollen innerhalb von 72 Stunden reagieren

„Da es nur in den wenigsten Fällen wirklich zu einer Zahlung von den Opfern an die Beschuldigten kommt, vermuten wir, dass die Täter hinter den Daten der Opfer her sind. Sie werden innerhalb von 72 Stunden aufgefordert, sich zu den Vorwürfen zu rechtfertigen und dabei werden sensible Daten abgefragt“, erklärt Polizeisprecher Stefan Loidl im Interview mit noe.ORF.at.

Die Polizei rät, „diese E-Mail einfach zu ignorieren, am besten löschen“, so Loidl. „Keine Behörde in Österreich, aber auch kein seriöses Unternehmen und keine Institution würde sensible Daten per E-Mail verlangen. Außerdem raten wir dazu, den angefügten Anhang auf keinen Fall zu öffnen, weil dieser könnte Schadprogramme für Ihren Computer beinhalten.“

Für einen sicheres E-Mail-Konto rät die Polizei außerdem dazu, das Passwort regelmäßig zu ändern. „Es ist dabei wichtig, ein komplexes Kennwort zu verwenden und am besten wäre es, Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Zahlen, aber auch Sonderzeichen zu verwenden“, so Loidl.