Das sind heuer „Bianca, die Erste, Edle von der Pflege“, und „Herbert, der Zweite, Ritter der Ziegelsteinverbindungstechnik“. Sie werden als närrische Regenten bei zahlreichen Umzügen, Bällen und Faschingssitzungen in Niederösterreich dabei sein. Sie sind seit Jahren bei den Faschingssitzungen in Laa an der Thaya auf der Bühne zu sehen.
In früheren Jahren wurden die Faschingsnarren mit elf Kanonenschüssen geweckt. Darauf wurde heuer bewusst verzichtet, erklärt der Präsident der niederösterreichischen Faschingsgilden, Alfred Kamleitner: „Geschossen wird momentan mehr als genug auf der Welt. Wir wollen ein Zeichen setzen und heuer nicht schießen. Wir hauen lieber auf die Pauke!“
Heuer weniger Zeit zum Faschingfeiern
Der 11. November ist traditionell der Tag, an dem die Narren geweckt werden. Es ist also nicht der Beginn des Faschings, sondern der Beginn der Vorbereitungsarbeiten für die Bälle, Umzüge und Narrensitzungen. Faschingsbeginn ist immer am Tag nach den Heiligen Drei Königen, am 7. Jänner. Wie lang der Fasching dauert ist vom Ostertermin abhängig: Heuer ist der Fasching kurz, Faschingsdienstag ist bereits am 13. Februar, weil mit dem Aschermittwoch am Tag danach bereits die Fastenzeit beginnt.
„O Gra, o Gra“ oder „Mö-Mö“
Zum Narrenwecken nach Laa an der Thaya sind Abgesandte von 20 Faschingsgilden aus ganz Niederösterreich gekommen. Sie haben alle ihre eigenen Uniformen, Fahnen und Faschingsrufe: „O Gra, o Gra!“ rufen etwa die Obergrafendorfer Schulnarren, „Mö-Mö!“ der Fanfarenzug Mödling, „A-E-I-O-U Uhu, Uhu!“ die Wiener Neustädter Eulen.
Die Laaer Faschingsfreunde, die heuer ihr 44-jähriges Jubiläum feiern, rufen: „He-He! Laa-Laa!“. Eine Premiere war die Inthronisation eines eigenen Kinderfaschingsprinzenpaars: „Sophie, die Erste“ (sechs Jahre) und „Leon, der Erste“ (fünf Jahre) sind bei den Laaer Tanzzwergen dabei und freuen sich auf die vielen Faschingsumzüge und Kindermaskenbälle, die sie heuer besuchen werden.