SOZIALES

Viele Freiwillige trotz Pandemie-Dämpfer

Fast jede zweite Person in Niederösterreich ist ehrenamtlich tätig. Während der Pandemie ist die Zahl der Freiwilligen in so manchen Bereichen gesunken, einige berichten aber auch von einem gegenläufigen Trend. Der Großteil ist mit den Mitgliedszahlen aber zufrieden.

Sei es in Organisationen oder Vereinen, bei der Feuerwehr, der Rettung, dem Spendensammeln oder in der Nachbarschaftshilfe und bei der Betreuung von pflegebedürftigen Personen – das alles zählt als freiwilliges Engagement und gebe es das nicht, würde vieles stillstehen im Land. Entgegen der Befürchtungen hat sich die Anzahl der Freiwilligen durch die Coronavirus-Pandemie in Niederösterreich in vielen Bereichen kaum verändert beziehungsweise wieder gut erholt, heißt es auf der Freiwilligenmesse im Regierungsviertel in St. Pölten.

Bei der Caritas spricht man etwa von 10.000 Freiwilligen im Land, während es 2019 noch 9.500 waren. „Das Engagement reicht von kurzen Einsätzen, über pfarrliche Aktivitäten bis zu langfristiger Mitarbeit in unseren Einrichtungen", sagt Pressesprecher Christoph Riedl. Die Nachfrage habe nach der Pandemie zugenommen, wobei auch das Engagement im Online-Bereich steige, so Riedl.

Auch beim Roten Kreuz ist die Anzahl der Freiwilligen in etwa gleich geblieben, beim Zivilschutzverband ist sie sogar gestiegen – von 3.100 im Jahr 2021 auf 3.500 im heurigen Jahr. Für das Freiwillige Soziale Jahr meldeten sich heuer 186 junge Menschen aus Niederösterreich. Vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019 waren es 155.

Freiwilligenmesse, Smartphone mit Video
ORF
Freiwillige anwerben mit Videos auf Sozialen Medien

„Wurden eines Besseren belehrt“

„Auch wir sind eigentlich eines Besseren belehrt worden“, sagt Markus Schimböck, Präsident der Wasserrettung Niederösterreich. Befürchtet worden war, dass die Zahlen durch die Pandemie sinken, sie seien aber deutlich gestiegen. Das Anwerben neuer Freiwilliger funktioniert bei vielen Organisationen mittlerweile online oder über Soziale Medien. „Man muss schauen, dass man immer dran bleibt. Weil es natürlich auch für die Freiwilligen immer schwieriger wird“, schildert Karin Kuhn, Geschäftsführerin der Rettungshunde Niederösterreich.