Der Entstehungsort der Kunstwerke ist alles andere als spektakulär. In einer winzigen Werkstatt im Keller seines Hauses in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) arbeitet der frühere Maurer, umgeben von Werkzeug und Material, gestapelt bis an die Decke.
Durch seine damalige Profession ergab sich die Technik, die Rupert Wagner entwickelte: Dämmplatten werden gespachtelt und dann das Motiv herausgearbeitet und bemalt – auch wenn Wagner das Malen zu Beginn am wenigsten mochte.
Farben und Materialien sind so gewählt, dass die Wappen auch im Freien problemlos aufgehängt werden können und Schlechtwetter standhalten. Inzwischen hätten sich die Abläufe eingespielt, erzählt der Wieselburger. Ist ein Wappen fertig, dann hat Wagner das nächste schon im Kopf: „Es werden immer mehr und ich freue mich darüber. Mir wird nicht fad, ich mache das, solange meine Hände nicht zu zittern beginnen.“
Das tun sie nicht, wenn er den feinen Pinsel nimmt und Konturen heraushebt. Es sei ein schönes Hobby, das sich über die Jahre intensiviert habe. Vor allem die Coronavirus-Pandemie sei ein Treiber seiner Produktion gewesen: „Waren es vorher zehn bis 20 Bilder, die ich pro Jahr gemacht habe, dann sind es seit der Corona-Zeit 30 und mehr.“
Fast 700 Wappen fertiggestellt
Er glaubt, mit dieser Technik der Einzige in Österreich zu sein. Zumal sich die unterschiedlichen Arbeiten ziehen. Ein Wappen aus der Hand von Rupert Wagner hat zumindest sieben bis acht Arbeitsstunden hinter sich. Diese Stunden zählt er zwar nicht, wohl aber führt er über seine Werke Buch: 689 Wappen sind es bis jetzt.
Zum Großteil aus eigenem Antrieb, zum Teil aber auch Auftragswerke, wie ein mehr als zwei Quadratmeter großes Wappen, das in Puchenstuben (Bezirk Scheibbs) die Gäste des Ortes empfängt. Als Profession möchte der Pensionist die Herstellung der Wappen aber nicht verstanden wissen, sondern einfach als Hobby, dem er frönen will, solange er ruhige Hände hat.