Klimaprotest Demo Verkehr A2 Blockade
Letzte Generation
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Verkehr

Klimaaktivisten betonierten sich auf A2 fest

Protestaktionen gegen die Klimapolitik haben Montagfrüh den Verkehr in und nach Wien über weite Strecken lahmgelegt. Auf der Südautobahn (A2) bei Vösendorf betonierten sich einige Aktivistinnen und Aktivisten sogar auf der Straße fest.

An mehreren neuralgischen Punkten blockierten Mitglieder der Aktion „Letzte Generation“ ab 7.30 Uhr den Morgenverkehr. Betroffen war vor allem die Südautobahn, wo es zwischen dem Knoten Vösendorf (Bezirk Mödling) und Traiskirchen (Bezirk Baden) gleich drei Blockaden gab. Die Folge waren mehr als zehn Kilometer Stau und über einer Stunde Zeitverlust. Auch auf den Ausweichstrecken B16 und B17 gab es Staus.

Laut Polizei hatten sich Aktivistinnen und Aktivsten dieses Mal auf der Fahrbahn nicht nur festgeklebt, sogar mit einem Betongemisch festbetoniert. Deshalb dauerte es dieses Mal umso länger, die Protestierenden von der Straße zu entfernen, teilte ein Polizeisprecher mit. Denn die Löcher auf der Straße mussten vor der Verkehrsfreigabe von der Asfinag wieder zubetoniert werden. Seit 11.15 Uhr fließt der Verkehr wieder. 30 Teilnehmer wurden laut Polizei festgenommen.

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Auf Höhe der SCS auf der Südautobahn haben Aktivistinnen und Aktivsten Montagfrüh den Verkehr gestoppt, …
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… indem sie sich teilweise mit einem Betongemisch auf der Fahrbahn festgeklebt haben
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Mit der Aktion wollen die Demonstranten auf den Klimawandel aufmerksam machen
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Die Folge waren auf der Südautobahn kilometerlange Stau
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Mit orangener Farbe haben die Aktivisten die Fahrbahn beschmiert
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Eine Blockade gab es am Montag auch bei der Westeinfahrt in Wien
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Feuerwehr mit Trennschleifern im Einsatz

Die Feuerwehr rückte aus, um die Straße von Farbe zu reinigen und jene Personen zu befreien, die sich mit Hilfe einer speziellen Mischung auf die Fahrbahn „betoniert“ hatten – „eine besondere und neuartige Herausforderung in Österreich“, hieß es von der FF Wiener Neudorf, die mit sieben Fahrzeugen und 20 Mitgliedern im Einsatz stand.

„Nachdem die Aktivisten zum Schutz vor Splittern abgedeckt wurden, musste mit Hilfe von Trennschleifern der Fahrbahnbelag aufgeschnitten werden, um anschließend die mit dem Untergrund verbundenen Hände freizulegen“, sagte der Einsatzleiter, Feuerwehrkommandant Walter Wistermayer. Nach zweieinhalb Stunden waren alle Personen freigestemmt. Um die angeklebten Aktivisten zu befreien, brachte die Berufsfeuerwehr Wien auch Lösungsmittel zur Einsatzstelle.

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Feuerwehr schneidet Klimaaktivisten frei
FF Wiener Neudrf
Mit Trennschleifern muss die Feuerwehr die Fahrbahn der A2 aufschneiden, um einbetonierte Hände von Protestierenden wieder frei zu bekommen
Feuerwehr schneidet Klimaaktivisten frei
FF Wiener Neudrf
Die Aktivistinnen und Aktivisten wurden mit Decken vor den Splittern geschützt
Feuerwehr schneidet Klimaaktivisten frei
FF Wiener Neudrf
Zweieinhalb Stunden haben die Einsatzkräfte gebraucht, um die Menschen zu befreien, so die Auskunft der Feuerwehr Wiener Neudorf
Feuerwehr schneidet Klimaaktivisten frei
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Diejenigen, die an der Fahrbahn „nur“ festgeklebt waren, wurden mit Lösungsmitteln befreit
Feuerwehr beseitigt Farbe von der Fahrbahn
FF Wiener Neudrf
Auch die bemalte Fahrbahn wird von der Feuerwehr gereinigt

Verkehr nach Wien lahmgelegt

Ebenso blockiert war am Montag die Westeinfahrt auf Höhe Auhof. Das führte auch auf der Ausweichstrecke Hauptstraße/Linzer Straße zu umfangreichen Staus von etwa vier Kilometern stadteinwärts. Blockadeaktionen gab es zudem auf der Südosttangente (A23) beim Altmannsdorfer Ast und bei den Abfahrten Handelskai in beiden Richtungen. Dazu war auf der Raffineriestraße die Abfahrt von der A23 und der Donauuferautobahn (A22) in Richtung Lobau gesperrt, was zu Staus auf allen umliegenden Straßen führte.

„Heute haben wir uns auf der A2 angeklebt. Wir sind dem Verkehr und der Wut der Menschen entgegengetreten, um auf die eskalierende Klimakrise aufmerksam zu machen“, erläuterte die „Letzte Generation Österreich“ via Aussendung. Mehr als 70 Personen beteiligten sich demnach an den Protesten. Die Polizei bestätigte die Verkehrsblockaden „an mehreren Örtlichkeiten, insbesondere Stadteinfahrten“.

„Das ist lebensgefährlich“

In Niederösterreichs Landespolitik sorgte die neuerliche Aktion für Kritik. „Diese Form des Protests ist nicht normal. Das ist radikal, rücksichtslos und leider auch lebensgefährlich", sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Zudem forderte Mikl-Leitner erneut, die Gesetze nachzuschärfen: "Es braucht von Frau Zadic endlich härtere Strafen.“

„Der ÖVP-Innenminister Karner ist mit seiner ‚Kleben-lassen‘ Politik grandios gescheitert", hielt der für den Verkehr zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) in einer Aussendung fest. Die Aktivisten würden immer radikaler. Vom Bund forderte Landbauer „null Toleranz": „Die Klimakleber stören die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Das muss konsequent verfolgt und bestraft werden.“

Appell an Landesregierung

Aus Sicht von Neos haben „diese Situation nicht die Klima-, sondern die Sesselkleber in der Landesregierung mitzuverantworten. Denn abseits heißer Luft hat die verantwortliche ÖVP-Landespolitik wenig für den Klimaschutz unternommen.“ Mikl-Leitner müsse das tun, wofür sie vom Steuerzahler bezahlt wird, "ein wirksames Klimaschutzgesetz mit klaren Maßnahmen in die Wege leiten und die Energiewende vorantreiben“, fordert Landesparteivorsitzende Indra Collini.