Michael Schade Bibliothek Stift Melk
Daniela Matejschek
Daniela Matejschek
Kultur

Barocktage zeigen „Geheime Botschaften“

Michael Schade, Künstlerischer Leiter der Internationalen Barocktage Stift Melk, stellt das kommende Festival unter den Titel „Geheime Botschaften“. Zu hören und sehen sind zu Pfingsten 2024 die verborgenen Bedeutungen barocker Kompositionen in all ihrer Vielfalt.

Von 17. bis 20. Mai 2024 gibt es für Interessierte wieder ein großes und internationales Programmangebot an Barockmusik. Die Konzertprogramme wurden eigens mit den Ensembles und Musikerinnen und Musikern für das Festival zusammengestellt: Eine Besonderheit, die die Barocktage noch besuchenswerter machen, so die Festivalleitung.

Vor allem bei den Kompositionen von Johann Sebastian Bach gebe es geheime Botschaften zu entdecken, hieß es am Dienstag bei der Präsentation des Programms im Melker Hof in Wien. „Angefangen bei seiner tiefgründigen h-Moll Messe, mit der das Festival eröffnet, bis hin zu dem Zyklus ‚Musikalisches Opfer‘, der im Rahmen der Barocktage nicht nur die Ohren, sondern als inszeniertes Gesamtkunstwerk auch die Augen berührt“, kann man in der Festivalvorschau lesen.

Programmpräsentation barocktage  Melk v.l.: Sopranistin Trine Lund, künstlerischer Leiter Michael Schade, Geschäftsführerin Simone Bamberg (Wachau Kultur Melk) und die beiden Trompeter:innen Antonia Kapelari und Raphael Pouget
IBT
Bei der Programmpräsentation im Melker Hof in Wien: Michael Schade (2.v.l.), der Künstlerische Leiter, mit der Sopranistin Trine Lund (1.v.l.), Simone Bamberg (Geschäftsführerin Wachau Kultur Melk, 3.v.r.), der Trompeterin Antonia Kapelari (2.v.r.) und dem Trompeter Raphael Pouget (1.v.r.)

Michael Schade: „Das Programm soll Staunen auslösen“

Michael Schade, Künstlerischer Leiter der Internationalen Barocktage Stift Melk: „Die Musik des Barocks übt eine Faszination aus, die bis heute Bestand hat. Möglicherweise liegt dies in der Tiefgründigkeit der Kompositionen barocker Meister, die bei intensivem Studium oft Erstaunliches an die Oberfläche bringen. Das Programm ‚Geheime Botschaften‘ soll dem Publikum die kryptische Verbindung zwischen Klang und Bedeutung vermitteln und die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Staunen bringen.“

Das Festival hat sich zum Ziel gesetzt, eine abwechslungsreiche und vielfältige Darstellung von Verwandlung und Wandelbarkeit anzubieten: Unter dem Motto „Geheime Botschaften“ präsentieren nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler in zwölf Konzerten herausragende Werke von Meistern des Barocks. Eine Brücke zur Jetztzeit schlägt Johanna Doderer mit der Uraufführung eines Auftragswerks der Internationalen Barocktage, das von den Klängen der Nacht inspiriert ist (20. Mai, 19.30 Uhr, Stiftskirche Melk).

Concentus Musicus Wien
Daniela Matejschek
Der Concentus Musicus Wien ist das Residenzorchester der Internationalen Barocktage Stift Melk. Sie treten beim Eröffnungskonzert am 17. Mai 2024 in der Stiftskirche auf.

„Wir heben gerade erst ab“

Zur Aufführung gelangen bei den Barocktagen u.a. die „Missa Papae Marcelli“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Bachs „Musikalisches Opfer“ (inszeniert mit Video-Walls), Werke von Händel, Purcell, Dowland, Vivaldi, Francisco Valls und die Uraufführung eines Auftragswerks von Johanna Doderer sowie italienische Liebeslieder und "OffRoad Barock mit der spanischen Flamenco-Tänzerin Patricia Guerrero. „Wir haben etwas Feines gebacken“, ist Schade, seit 2014 Leiter des 1979 gegründeten Festivals, überzeugt und blickt auch optimistisch in die Zukunft: „Wir heben gerade erst ab.“

Mit dabei sind unter anderem das Residenzorchester Concentus Musicus Wien, die Wiltener Sängerknaben, das Barucco Orchester und Baruccco Vokal, Marianne Beate Kielland und ihr Barockensemble Oslo Circles, das Ensemble BachWerkVokal, der Gambist Fahmi Alqhai und die Sopranistin Nuria Rial sowie das Ensemble Diderot. Die Reihe „Barocktage für Kinder“, eine Frühstücksmatinee, eine Ausstellung mit Arbeiten von Deborah Sengl und eine Führung durch die Stiftsbibliothek ergänzen das Programm.

Zum fixen Bestandteil der Barocktage ist der Internationale Johann Heinrich Schmelzer Wettbewerb zur Förderung junger Musikerinnen und Musiker geworden, der zum elften Mal im Stift Melk stattfindet. Sowohl Ensembles als auch Instrumental- und Gesangssolistinnen und -solisten stellen sich einem mehrstufigen Wettbewerb. Die Gewinnerinnen und Gewinner dürfen sich auf Engagements bei renommierten Festivals der Alten Musik freuen, der Wettbewerb sei auch Sprungbrett für die weitere Karriere, so die Veranstalter. Das traditionelle Finalistenkonzert ist am 18. Mai im Barockkeller des Stifts Melk (15.30 Uhr).

Der allgemeine Kartenverkauf startet am 29. November. Die Auslastung 2023 sei mit 96 Prozent „sehr gut“ gewesen, zeigte sich Simone Bamberg, Geschäftsführerin der Wachau Kultur, zufrieden. Die Kartenpreise der Barocktage, die als „Green Event“ antreten, werden gegenüber 2023 nicht angehoben.