Verkehr

Alko-Unfälle heuer erneut gestiegen

Die Anzahl der Alko-Unfälle in Niederösterreich ist im ersten Halbjahr erneut gestiegen. Anlässlich der beginnenden Punschzeit warnt der VCÖ vor den Folgen durch Alkohol am Steuer und mahnt mehr Anrufsammeltaxis, Rufbusse und öffentliche Verkehrsverbindungen ein.

Ein Todesopfer und 339 Verletzte – das ist die traurige Opferbilanz der Alko-Unfälle in Niederösterreich allein im ersten Halbjahr des heurigen Jahres, informiert der VCÖ. Nachdem bereits in den vergangenen zwei Jahren die Zahl der Alko-Unfälle deutlich zugenommen hatte, gab es heuer im ersten Halbjahr einen weiteren Anstieg um zwölf Prozent.

In den vergangenen fünfeinhalb Jahren kosteten Alko-Unfälle auf Niederösterreichs Straßen 42 Menschen das Leben, mehr als 3.300 wurden verletzt, macht der VCÖ aufmerksam. Die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der Alko-Unfälle im zweiten Halbjahr immer höher war als im ersten Halbjahr.

Unterschätzte Wirkung

Zur beginnenden Punschzeit appellieren die Verkehrsexperten, denn die Wirkung von Punsch werde aufgrund der Süße oft unterschätzt. Zudem kann der Alkoholgehalt je Punsch und Punschstand stark variieren, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer und erinnert daran, dass bereits bei 0,5 Promille das Unfallrisiko auf das Doppelte steigt, bei 1,0 Promille auf das 7-Fache und bei zwei Promille auf das 35-Fache.

Präventiv gegen Unfälle wirken die Kontrollen der Exekutive. Im Vorjahr wurden in Niederösterreich 334.975 Alko-Kontrollen durchgeführt, bei 5.549 kam es zu einer Anzeige, informiert der VCÖ. Zwischen den Bezirken gibt es beim Anteil der Alko-Unfälle große Unterschiede. Im Vorjahr war der Anteil im Bezirk Gmünd mit 15,4 Prozent am höchsten und im Bezirk Mödling mit 4,8 Prozent am niedrigsten.

Zweckwidmung für Strafgelder

Der VCÖ setzt sich deshalb für ein besseres Mobilitätsangebot in den Regionen ein. Mit Anrufsammeltaxis, Rufbussen und Bus- und Bahnverbindungen auch am späteren Abend könne die Zahl der Alko-Unfälle reduziert werden. Häufig scheitern diese wichtigen Angebote an der Finanzierung, klagt der VCÖ, der deshalb einen Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung von Anrufsammeltaxis, Nacht- und Gemeindebussen zweckwidmen will.

Doch auch soziale Verantwortung übernehmen trägt zu mehr Verkehrssicherheit bei: Gerade in Freundesrunden ist es wichtig, nicht wegzuschauen, wenn sich jemand aus der Runde alkoholisiert hinter das Lenkrad setzen möchte, erinnert Mosshammer: „Gute Freunde schalten sich ein und schauen nicht weg.“