Modernste Anlage für Militärhunde
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CHRONIK

Moderne Anlage für Militärhunde eröffnet

Im November 2019 ist in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt ein Soldat bei einer Hundeattacke ums Leben gekommen. Der geplante Neubau der Militärhundeanlage wurde durch den Vorfall beschleunigt. Die neue Anlage entspricht den modernsten Sicherheitsstandards.

Zwölf Hundezwinger und zwei Quarantänezwinger mit einer Größe von jeweils 20 Quadratmetern, gegliedert in einen Außen- und Innenbereich, stehen in der neuen Militärhundeanlage zur Verfügung. Zusätzlich beherbergt der Neubau auf dem Areal der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt Untersuchungszimmer für die Tiere sowie Büro- und Lagerräume. „Diese neue Militärhundeanlage ist die modernste in ganz Österreich und ein Meilenstein für das Jagdkommando“, sagt der Kommandant des Jagdkommandos, Philipp Segur-Cabanac.

Bisher seien die Militärhunde des Jagdkommandos in einer provisorischen Zwingeranlage untergebracht gewesen. Jetzt diene die neue Hundezwingeranlage als Basis für alle Einsatzvorbereitungen und Ausbildungen für die Einsatzkräfte des Jagdkommandos, so der Kommandant.

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Modernste Anlage für Militärhunde
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Die neue Militärhundeanlage ist die modernste in ganz Österreich
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Neue Anlage ermöglicht kontaktlose Fütterung

Die tödliche Hundeattacke im November 2019 dürfte den Neubau beschleunigt haben. Ein 31-jähriger Soldat, der für die Fütterung der Tiere zuständig war, hatte tödliche Bissverletzungen erlitten. Mit dem Neubau seien die Sicherheitsstandards erhöht worden, so Segur-Cabanac. „Die jeweiligen Hundezwinger sind so errichtet, dass stets eine kontaktlose Fütterung möglich ist. Das ist aber nur dann erforderlich, wenn nicht der eigene Militärhund durch den jeweiligen Militärhundeführer gefüttert wird. Es gibt auch eine durchgängige Kameraüberwachung, sodass zu jeder Zeit auch eingegriffen werden könnte, wenn es erforderlich ist.“

Die Militärhunde seien wichtiger Bestandteil des Jagdkommandos, hieß es bei der Eröffnung. „Sie sind bei Spezialaufklärungseinsätzen dabei, können gegnerische Kräfte gut und oft besser erkennen als der Mensch, sind auch bei Kommandounternehmen dabei und lenken den Gegner ab, wenn eine Geiselbefreiung durchzuführen ist“, erklärt der Kommandant. Bis zu drei Jahre dauert es, bis ein Militärhund tatsächlich einsatzfähig ist. Als besonders geeignet gelten belgische Schäferhunde, sie werden früh an das Jagdkommando gewöhnt, leben als Familienmitglied beim Hundeführer, untertags werden sie in der Militärhundeanlage untergebracht. Über vier Millionen Euro wurden am Standort investiert.