Paxlovid
Mike Mareen – stock.adobe.com
Mike Mareen – stock.adobe.com
Gesundheit

Paxlovid: Ärztekammer fordert Überblick

Das Corona-Medikament Paxlovid ist derzeit teils schlecht verfügbar bzw. unterschiedlich auf Apotheken verteilt. Die Ärztekammer Niederösterreich forderte am Donnerstag eine öffentlich zugängige und laufend aktualisierte Liste über die Verfügbarkeit in Apotheken.

Mit der aktuellen Coronawelle steigt auch die Nachfrage nach Paxlovid, einem Medikament zur Verhinderung schwerer Verläufe von Covid-19. Besonders Risikopersonen sind bei einer Infektion auf das Medikament angewiesen. Der Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, Harald Schlögel, empfahl der Apothekerkammer in einer Aussendung die Veröffentlichung einer laufend aktualisierten Liste, auf der sämtliche Apotheken nach Bezirken sortiert ihren Bestand an Paxlovid bekanntgeben: „Nur so können Erkrankte selbst nachschauen, wo sie das Medikament am schnellsten erhalten und die Wege für kranke Menschen könnten so kurz wie möglich gehalten werden.“

Liste mit Influenzaimpfstoff veröffentlicht

Ein rascher Therapiebeginn mit Paxlovid sei gerade bei Covid-19 entscheidend. Max Wudy, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, erklärte: „Wenn erst langwierig gesucht werden muss, welche Apotheke in der Nähe Paxlovid vorrätig hat, geht dadurch wertvolle Zeit verloren.“

Bei der Verfügbarkeit des Influenzaimpfstoffes wurde der Vorschlag einer Listenerstellung in Niederösterreich bereits umgesetzt. Die Ärztekammer veröffentlichte zu Beginn der Impfsaison eine Liste mit Ordinationen, die ausreichend Impfstoffe aus dem Öffentlichen Impfprogramm zur Verfügung haben, hieß es in der Aussendung zudem.

Verteilungsproblem bei Paxlovid

„Aufgrund eines regional unterschiedlichen Infektionsgeschehens und unterschiedlicher Verschreibungspraxis durch die Ärztinnen und Ärzte kommt es in einigen Apotheken derzeit zu einem Paxlovid-Engpass“, bestätigte die Österreichische Apothekerkammer am Donnerstag auf APA-Anfrage das Verteilungsproblem . Laut Gesundheitsministerium gibt es noch genügend Vorräte, an einer Neuverteilung in den Apotheken werde gearbeitet.

„Der Bund hat 180.000 Packungen Paxlovid beschafft und über den Großhandel an öffentliche Apotheken, Hausapotheken und Spitalsapotheken ausgeliefert“, hatte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Vortag im Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) auf Berichte über schlechte Verfügbarkeit in Wiener Apotheken reagiert. „Davon wurden insgesamt 121.000 Packungen Paxlovid an die öffentlichen Apotheken ausgeliefert. Bis Ende Oktober 2023 wurden in den Apotheken rund 95.000 Packungen an die Kundinnen und Kunden abgegeben. Die Abrechnungszahlen für November liegen noch nicht vor“, erläuterte die Apothekerkammer in einer Stellungnahme.

Rauch: „Arbeiten an Neuverteilung bestehender Vorräte“

„Wir arbeiten gemeinsam mit der Apothekerkammer an einer Neuverteilung bestehender Vorräte auf jene Apotheken, in denen derzeit kein Paxlovid vorrätig ist. Parallel prüfen wir die Beschaffung zusätzlicher Mengen, um die Versorgung jederzeit durchgehend sicherzustellen“, twitterte Rauch. Die Apothekerkammer begrüßte diese Maßnahme. Bei der Umverteilung gehe es neben öffentlichen Apotheken auch um die noch lagernden Mengen in Krankenhaus-Apotheken und ärztlichen Hausapotheken, wurde erläutert. Wie lange die Verteilung bzw. Neubeschaffungen dauern werden, war unklar.