Eröffnung Gym Tullnerbach
ORF/ Viktoria Waldhäusl
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Bildung

Neues Gymnasium für Wiener Umland eröffnet

Immer mehr Schülerinnen und Schüler gehen nach der Volksschule ins Gymnasium. Wegen des steigenden Bedarfs werden mehrere Gymnasien ausgebaut oder neu errichtet. Am Donnerstag wurde der Neubau des Wienerwaldgymnasiums in Tullnerbach (Bezirk St. Pölten) eröffnet.

Wo heute 800 Schülerinnen und Schüler in vier Zweigen unterrichtet werden, hat vor gerade einmal 15 Jahren alles ganz klein begonnen. Doch in den vergangenen Jahren ist das Wienerwaldgymnasium in Tullnerbach enorm gewachsen, von vier auf 35 Klassen. Der am Donnerstag eröffnete Neubau bringt nun etwa mehr Platz.

Gleichzeitig könne man nun auch die Pausen bzw. den Unterricht draußen verbringen und in Gruppen aufteilen, sagt die interimistische Direktorin des Wienerwaldgymnasiums Tullnerbach, Tanja Radinger: „Das macht schon sehr viel Lern- und Unterrichtsqualität.“ Während der Bauzeit wurden die Kinder in Ausweichquartieren unterrichtet. Nun soll mehr Platz für deren Entfaltung zur Verfügung stehen.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach Gymnasiumsplätzen ist im Wiener Umland besonders hoch. Wegen des steigenden Bedarfs werden derzeit mehrere Gymnasien ausgebaut oder neu errichtet – in Klosterneuburg (Bezirk Tulln), Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling), Wiener Neustadt, Baden, Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) und Hainburg (Bezirk Bruck a. d. Leitha). Fertiggestellt wurde zuletzt ein Zubau in Gänserndorf.

Gymnasium Tullnerbach Eröffnung
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In Gänserndorf und Tullnerbach gab es zuletzt Fertigstellungen

Die Anzahl an AHS-Standorten in Niederösterreich nahm deshalb in den vergangenen Jahrzenten stark zu: Von 46 Gymnasien 1970 stieg die Zahl bis zum Jahr 2000 auf 52. 2021 waren es sogar schon 58 Standorte. Dementsprechend entwickelte sich auch die Nachfrage: 1970 gingen etwa 21.000 Kinder in ein niederösterreichisches Gymnasium. 30 Jahre später waren es bereits 29.000 Kinder und 2021 sogar etwa 38.000 Schülerinnen und Schüler.

Achtsamer Umgang mit Energie

Der Bau in Tullnerbach kostete laut Bildungsministerium 32 Millionen Euro, wobei auch Wert auf Nachhaltigkeit gelegt worden sei. „Wir haben hier sehr viel Möglichkeit, auch Photovoltaik auf die Dächer zu geben und natürlich auch die Bewusstseinsbildung bei den Kindern und Jugendlichen“, sagt Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) im Zuge der Eröffnung. Die Schülerinnen und Schüler sollen damit etwa von klein auf lernen, mit Energie achtsam umzugehen.

Gymnasium Tullnerbach Eröffnung
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2021 gab es 52 Gymnasien in Niederösterreich

Auch für das Wienerwaldgymnasium gibt es bereits solche Pläne. Wann dieses Vorhaben realisiert bzw. Photovoltaikanlagen auf das Schuldach montiert werden, ist aber noch offen. Realität sind im Schulbetrieb in Niederösterreich hingegen Containerklassen, in denen Schülerinnen und Schüler wegen Platzmangel oder Bauarbeiten unterrichtet werden.

Containerklassen als Übergangslösung

Solche Klassen seien aber „nichts Schlimmes, keine Strafe“, betont Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „Wenn man sich Containerlösungen anschaut, sind es Gebäude, die teilweise mit schwerem Herzen wieder verlassen werden, weil die klimatisiert und besser ausgestattet sind, als das alte Gebäude vorher.“ Oft seien diese Klassen „die schnellste und beste Möglichkeit, auf einen plötzlich anwachsenden Bedarf zu reagieren“.