Eisweinlese
Weingut Steininger
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Landwirtschaft

Frühe Eisweinlese als „Sensation“

Durch den Frost und die kalten Temperaturen konnte Anfang der Woche die Eisweinlese in Niederösterreich gestartet werden. Nach den milden Wintern der vergangenen Jahre gilt die heurige ungewöhnlich frühe Lese unter den heimischen Bauern als „Sensation“.

Um 4.30 Uhr startete am Dienstag die Eisweinlese in Höbenbach (Bezirk Krems). Bis Sonnenaufgang ernteten zahlreiche Helferinnen und Helfer bei um die minus zwölf Grad 2.500 Kilo Trauben. Das Ergebnis: 600 Liter Eiswein, erzählte Weinbauer Josef Dockner gegenüber noe.ORF.at. Er zeigte sich mehr als zufrieden mit der Ernte, „es ist eine Sensation“. Den letzten Eiswein hatte er 2017 geerntet, „weil es einfach nicht mehr so kalt wird“.

Auch in Langenlois (Bezirk Krems) wurden Anfang der Woche die gefrorenen Trauben gepflückt und zu Eiswein weiterverarbeitet. Mittlerweile sei die Eisweinernte bei den „paar hundert“ Weinbaubetrieben in Niederösterreich „zum größten Teil“ wieder abgeschlossen, sagte Reinhard Zöchmann, Weinbaupräsident in Niederösterreich, im Gespräch mit noe.ORF.at.

Lese in vergangenen Wintern „eine Herausforderung“

„Für die Lese braucht man eine Traubenkerntemperatur von minus sieben Grad und dadurch muss es natürlich circa minus zehn Grad Außentemperatur haben, dass die Trauben wirklich ordentlich durchgefroren sind“, erklärte der Weinbaupräsident die Bedingungen der Eisweinlese. Am vergangenen Wochenende bzw. von Sonntag auf Montag hatte es großflächig sogar bis zu minus 15 Grad, „dadurch war es gewährleistet, dass man die Trauben lesen kann.“

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Um 4.30 Uhr in der Früh startete am Dienstag die Eisweinlese in Höbenbach
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Zahlreiche Helferinnen und Helfer ernteten die gefrorenen Trauben
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Die frühe Eisweinlese gilt als „Sensation“

Auch Zöchmann sprach von „einzigartigen Bedingungen“ für die heurige, frühe Weinlese. In den vergangenen Jahren fand die Eisweinlese aufgrund der milden Winter großteils auch erst im Jänner oder Februar statt bzw. war sowieso nur vereinzelt möglich. Bei einigen Weinbauern gab es auch eine Märzlesen statt einer Eisweinlese. „Dass man die Trauben so lange gesund erhält, ist sehr schwierig. Da hatten wir eben heuer Glück.“

„Tolle Qualitäten geerntet“

Zahlen über die geerntete Menge liegen laut Zöchmann noch keine vor, die Weinbauern melden bis Mitte Dezember ihre Ernte beim niederösterreichischen Weinbauverband ein, dann könne die Menge abgeschätzt werden. Der Eiswein soll heuer übrigens wegen der Kälte besonders süß sein.

„Für heuer kann man sagen, dass die Trauben sehr gesund waren und somit wirklich tolle Qualitäten geerntet werden konnten“, sagt der niederösterreichische Weinbaupräsident. Bei den heimischen Weinbauern werden nun die Trauben weiterverarbeitet, im Herbst 2024 gibt es dann die ersten Kostenproben der heurigen Eisweinlese.