Wirtschaft

EVN: Neuer Technik-Vorstand präsentiert

Die EVN hat am Mittwoch Stefan Stallinger als neuen Technik-Vorstand präsentiert. Wer die Besetzung für den neuen – politisch umstrittenen – dritten Vorstandsposten für Finanzen sein wird, wird erst Mitte Jänner bekannt gegeben, hieß es am Mittwoch.

Zwei Vorstandsposten sollen bei der EVN neu vergeben werden. Präsentiert wurde am Mittwoch allerdings nur ein Name: Stefan Stallinger. Stallinger hat derzeit den Posten des Technikvorstands bei der oberösterreichischen Energie AG inne. Er bringe „umfangreiche Erfahrungen für die neue Aufgabe mit“, hieß es am Mittwoch. Der studierte Wirtschaftsingenieur sei künftig für Erzeugung, Netze, Umwelt und technisches Management zuständig.

Stallinger folgt EVN-Vorstand Franz Mittermayer, der bereits im Juni bekannt gegeben hatte, dass er sein Mandat pensionsbedingt vorzeitig mit 31. März 2024 niederlegt.

EVN Vorstände
ORF/Stefan Schwarzwald-Sailer
Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz, Aufsichtsratspräsident Reinhard Wolf und der neue Technikvorstand Stefan Stallinger

Aufsichtsratspräsident Reinhard Wolf zeigte sich erfreut, dass „zwei ausgewiesene Expertinnen und Experten für die Führung der EVN AG“ gewonnen werden konnten. Stefan Szyszkowitz bleibt unverändert Vorstandsdirektor des niederösterreichischen Energieunternehmens.

Besetzung für dritten Vorstand bleibt unter Verschluss

Weiter unter Verschluss bleibt, wer den dritten, neu geschaffenen Vorstandsposten einnehmen wird. „Die neue Finanzvorständin der EVN AG verfügt über langjährige Erfahrung in nationalen und internationalen Industrieunternehmen und wird aus dienstrechtlichen Gründen erst Mitte Jänner 2024 öffentlich vorgestellt“, hieß es dazu seitens der EVN.

Anfang Oktober wurde bekannt, dass der börsennotierte Energieversorger einen dritten Vorstandsposten ausgeschrieben hat. Der Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhard Wolf begründete die Entscheidung damals damit, dass das Unternehmen wegen der Energiewende künftig vor großen Herausforderungen steht. Dazu zählen der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netzinfrastruktur.

Laut Wolf mache es deshalb Sinn, von bisher zwei auf drei Vorstände aufzustocken. Der Job wurde gemäß dem Stellenbesetzungsgesetz ausgeschrieben. Der Fokus dieser Managementposition liegt – so hieß es in der Stellenausschreibung – in den Bereichen Controlling, Unternehmensrechnung, Finanzwesen, Risikomanagement und Investor Relations. Dass der Job mit einem Grundgehalt von 600.000 Euro dotiert sein soll, bestritt Wolf damals, im Vergleich zu anderen ATX-Vorständen liege es im unteren Bereich, plus Prämienzahlungen.

EVN-Zentrale
ORF.at/Michael Baldauf
In Zukunft werden drei statt bisher zwei Vorstände die Geschicke des Landesenergieversorgers führen

Vorwurf eines Versorgungsposten

Der geplante dritte EVN-Vorstandsjob sorgte in Niederösterreich für einen politischen Schlagabtausch. EVN-Kundinnen und -Kunden sollen für einen zusätzlichen Spitzenverdiener zur Kasse gebeten werden, kritisierte die SPÖ. NEOS sprach davon, dass für viel Steuergeld zusätzliche Versorgungsposten geschaffen würden, anstatt die Preise zu senken. Die Grünen orteten zudem mangelnde Kompetenz im Aufsichtsrat im Bereich der Energiewirtschaft. Die ÖVP verwies darauf, dass das Angelegenheit des Aufsichtsrates sei.