Hitze Auswirkungen Landwirtschaft
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Wärmstes Jahr kostete Landwirtschaft Millionen

Das Jahr 2023 geht gemeinsam mit dem Jahr 2018 als wärmstes Jahr Österreichs in die Messgeschichte ein. Die Konsequenzen der Erderwärmung machten sich vor allem in der Landwirtschaft bemerkbar. In Niederösterreich beliefen sich die Schäden auf 82 Mio. Euro.

Eines der beiden wärmsten Jahre Österreichs in der 256-jährigen Messgeschichte geht demnächst zu Ende. Dabei kam 2023 nicht allen ungewöhnlich heiß vor. Ein möglicher Grund: „Die Temperaturen waren das ganze Jahr über relativ hoch und herausragend waren da September und Oktober, die ganz weit über den durchschnittlichen Werten gelegen sind. Im Sommer haben aber die absoluten Spitzen gefehlt“, sagt Markus Wadsak, Leiter der ORF-Wetterredaktion gegenüber noe.ORF.at.

Der kälteste Ort Österreichs war dieses Jahr Schwarzau im Freiwald (Bezirk Gmünd) im Waldviertel mit minus 24,7 Grad. Das sei zwar kalt, zu früheren Tiefstwerten aber kein Vergleich, so Wadsak. In Zwettl wurden im Februar 1929 etwa minus 36,6 Grad gemessen. „Die sind mittlerweile unerreichbar, so kalt kann es gar nicht mehr werden“, betont er.

Große Schäden durch Erderwärmung

Eine Folge der Erderwärmung sind u.a. Frost, Dürre, Hagel, Stürme und Überschwemmungen. Sie stellten Niederösterreichs Landwirtinnen und Landwirte dieses Jahr vor noch größere Herausforderungen als sonst. Den größten Schaden richtete die Dürre mit 65 Millionen Euro an, so die Österreichische Hagelversicherung gegenüber noe.ORF.at. Danach kommt der Frost mit 10 Millionen Euro. Weitere sieben Millionen Euro Schaden verursachten Hagel, Stürme und Überschwemmungen.

Österreichweit beliefen sich die Schäden im Jahr 2023 sogar auf 250 Millionen Euro. Auch hier war mit 70 Prozent (170 Mio. Euro) der Großteil auf die Dürre zurückzuführen. „Die rekordbrechenden Temperaturen werden in Zukunft keine Ausnahme mehr darstellen, sondern zur Normalität werden, wenn wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen“, warnte Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, in einer Aussendung und forderte "rasch ein gesellschaftspolitisches Umdenken“ sowie mehr Klima- und Bodenschutz.

Dürre als größtes Problem

Die erste Jahreshälfte 2023 war österreichweit von einem verfrühten Vegetationsbeginn durch einen milden März geprägt. Es folgte ein relativ kühler April, der Temperatursturz hatte schwere Frostschäden an Obstkulturen in der Höhe von 35 Millionen Euro zur Folge. Sehr niederschlagsintensive Wochen führten dann im April und im Juli zu schweren Überschwemmungen. Ebenso kam es zu Hagel- und Sturmschäden.

Das dominierende Thema war dann aber die extreme Dürre in den Sommermonaten. So folgten dem siebtwärmsten Sommer der Messgeschichte der heißeste September und Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen. Der November war einer der fünf niederschlagsreichsten November der Messgeschichte, im Dezember war der Sturm Hauptthema.