Cannabis Indoor Plantage
LPD NÖ/LKA
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Chronik

Cannabis-Indoor-Plantagen ausgehoben

Eine serbisch-bosnische Tätergruppe soll zwei Cannabis-Indoor-Plantagen in den Bezirken Gänserndorf und Baden mit mehr als 1.400 Cannabispflanzen betrieben haben. Die Polizei konnte zwölf Personen als mutmaßliche Betreiber ausforschen.

Sechs Beschuldigte sind in Korneuburg in Haft, eine weitere wurde nach Angaben vom Dienstag angezeigt. Der Bande wird die Herstellung und Weitergabe von 300 Kilo getrockneter Cannabisblüten zur Last gelegt, deren Schwarzmarktwert mit drei Millionen Euro beziffert wurde.

Die laut Polizei serbische-bosnische Tätergruppe soll seit 2018 ein Wohnhaus in Strasshof an der Nordbahn (Bezirk Gänserndorf) und ein Objekt in Kottingbrunn (Bezirk Baden) angemietet haben, um die Plantagen zu betreiben. Als die Fahnder des Landeskriminalamtes in Zusammenarbeit mit der Suchtmittelgruppe des Bezirks Gänserndorf und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) am 6. Dezember zuschlugen, wurden sieben Personen im Alter von 28 bis 48 Jahren festgenommen. In Wien-Simmering wurde zudem eine Wohnung ausfindig gemacht, die als Suchtmittelversteck gedient haben soll.

Kilopreis für Cannabiskraut bis zu 3.400 Euro

Bei Durchsuchungen in Strasshof und Kottingbrunn wurden der Landespolizeidirektion Niederösterreich zufolge 1.451 Cannabispflanzen, etwa 30 Kilo Cannabisblüten, 1,5 Kilo Amphetamin und fünf Gramm Kokain sowie 14.900 Euro Bargeld sichergestellt. „Das Cannabiskraut wurde in Österreich zu einem Kilopreis von 3.200 bis 3.400 Euro gewinnbringend in Verkehr gesetzt“, betonten die Ermittler.

Cannabis Indoor Plantage
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Insgesamt konnten die Ermittler 1.451 Stück Cannabispflanzen sicherstellen

Innenminister sieht „kriminalistische Topleistung“

Die Beschuldigten waren großteils geständig. Die Erhebungen zu den fünf Mittätern sind weiterhin im Gange. Den niederösterreichischen Ermittlern sei „ein wichtiger Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen“, betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Es habe sich um eine „kriminalistische Topleistung“ gehandelt. Karner erinnerte zudem daran, dass durch die Kriminaldienstreform, die in diesem Jahr umgesetzt werde, in jedem Landeskriminalamt ein eigenständiger Ermittlungsbereich zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität entstehe.