Bei der ersten Zählaktion der Organisation Birdlife im Jahr 2008 sind noch durchschnittlich 50 Vögel pro Garten beobachtet worden, im Jahr 2022 waren es nur mehr 36. Letztes Jahr dann der Negativ-Rekord mit 30 Vögeln. Das bedeute aber nicht, dass die Vögel ganz verschwunden oder gar weg seien, so Evelyn Hofer von Birdlife Österreich, „viel eher ist es ein Zeichen dafür, dass sie weniger an Futterstellen gebunden sind, weil sie in der Natur noch selbstständig genug Futter finden.“
Ein Grund für den Rückgang dürften die verhältnismäßig milden Winter der Vorjahre sein. Eine Besonderheit im heurigen Jahr: Man könnte mit etwas Glück den exotischen Seidenschwanz beobachten, der aus Sibirien und Skandinavien kommt. „Er wurde jetzt schon in unseren östlichen Nachbarländern gemeldet, erste Beobachtungen gibt es auch schon in Österreich“, so Hofer.
Eine Stunde lang wertvolle Erkenntnisse sammeln
Bei der Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ kann jeder und jede mitmachen, indem er oder sie zu einer selbst gewählten Uhrzeit eine Stunde lang im Zeitraum von 5. bis 7. Jänner Vögel beobachtet und die gleichzeitig gesichtete Höchstzahl pro Vogelart meldet. Wer nicht alleine zählen will, hat etwa im Museum Niederösterreich die Möglichkeit, gemeinsam mit Naturvermittlern zu beobachten und den jeweiligen Vogel zu bestimmen.
Selbst wenn man keinen einzigen Vogel entdeckt, sei eine Meldung sinnvoll, so Hofer, denn auch das könne helfen, zu bestimmen, wie viele Vogelarten gerade in den heimischen Gärten unterwegs sind. Bei der letzten Zählaktion im Vorjahr erreichte die Kohlmeise den ersten Platz mit den häufigsten Beobachtungen, gefolgt vom Haussperling und vom Feldsperling. „Wir sind gespannt, wer heuer das Stockerplatzerl machen wird“, so Hofer.