Mensch sitzt auf Rodel während der Fahrt
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

Rodeln: Polizei warnt vor Überschätzung

Seit Anfang Dezember ist es allein am Semmering zu zwanzig Rodelunfälle gekommen, zuletzt am Donnerstag. Bei den Unfällen spielen laut Polizei oft Selbstüberschätzung, aber auch die falsche Ausrüstung eine Rolle. Sie appellieren an die Eigenverantwortung der Sportler.

Am Donnerstag war am Semmering (Bezirk Neunkirchen) gegen 19.30 Uhr eine Rodlerin aus Wien irrtümlich über die Skipiste – anstelle der Rodelpiste – abgefahren. Dabei dürfte die Frau von der Piste abgekommen und in einem Waldstück verunglückt sein. Da die 26-Jährige nicht im Tal ankam, starteten Bekannte eine Suche.

Mitglieder der Bergrettung Semmering entdeckten die Bewusstlose schließlich in dem Waldstück neben der Piste. Wie die Frau von der Piste abgekommen ist, ist noch unklar. Ein Notarzthubschrauber flog die Verletzte in das Universitätsklinikum St. Pölten.

Unfälle oft durch Selbstüberschätzung

Solche Vorfälle sind laut Polizei kein Einzelfall. Seit 8. Dezember kam es allein am Semmering zu 20 Rodelunfällen – zum Teil mit schweren Verletzungen, sagt Polizeisprecher Johann Baumschlager: „Einerseits ist es Überschätzung des eigenen Könnens, andererseits sind hier auch Personen mit Turnschuhen unterwegs und die Unfälle passieren dann, wenn wenig Schnee liegt und die Rodelstrecke besonders schnell ist“.

Rodelfahren auf Skipisten sei höchst gefährlich, weil es zu Kollisionen mit Skifahrern kommen könne. Auffallend sei, „dass alle Verletzten seit dem 8. Dezember keine Österreicher sind und schlecht ausgerüstet waren, insbesondere mit dem Schuhwerk. Da sieht man ganz deutlich, dass da Personen auf dem Schlitten unterwegs sind, die das noch nie gemacht haben“, sagt Baumschlager.

Laut Experten würde sich auch zeigen, dass viele die Gefahr nicht erkennen. Die Polizei appelliert in diesem Zusammenhang deshalb auch an die Eigenverantwortung der Freizeitsportlerinnen und -sportler. Denn Selbstüberschätzung kann in solchen Fällen schnell lebensgefährlich werden.