Weichenwerk Wörth St. Pölten Verladung Weichen
ORF / Puchinger
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Wirtschaft

Trend zur Bahn: Woher die Weichen kommen

Dass Bahnfahren zunehmend im Trend liegt, davon profitiert auch das Weichenwerk Wörth im St. Pöltner Stadtteil St. Georgen. Es ist das zweitgrößte Weichenwerk in Österreich. Jedes Jahr werden 500 Weichen für das In- und Ausland produziert.

Die Weichenproduktion im südlichen St. Pölten kennt keine Jahreszeiten. Selbst bei deutlichen Minusgraden, wenn der Stahl eisig kalt ist, werden vormontierte Weichen für die Auslieferung fertig gemacht. Derzeit werden zahlreiche Weichen nach Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) geliefert. Dort sollen sie beim Semmering-Basis-Tunnel eingesetzt werden.

„Wir produzieren durchschnittlich 500 Weichen pro Jahr. Die Weichen bestehen hauptsächlich aus Stahl. Die Schwellen als Unterbau der Weiche können aus Beton oder Holz bestehen. Immer öfter wird in den letzten Jahren Beton eingesetzt, aber der wesentliche Teil ist natürlich der Stahlteil“, so Helmut Kreiter, Geschäftsführer der Weichenwerk Wörth GmbH (WWG).

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Weichenwerk Wörth St. Pölten Verladung Weichen
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Weichenwerk Wörth St. Pölten Verladung Weichen
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Weichenwerk Wörth St. Pölten Verladung Weichen
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Weichenwerk Wörth St. Pölten Produktion Weichen
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Weichenwerk Wörth St. Pölten Produktion Weichen
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Projekte von Ägypten bis in die Türkei

Um eine Weiche zu produzieren, braucht es mehrere Schritte. Zunächst werden die Schienen verschweißt, dann wird die Schweißwulst entfernt, die Weiche wird geschliffen und schlussendlich kommt noch die Fräsmaschine zum Einsatz. Wie eine Weiche funktioniert, kann man sich im hauseigenen Ausbildungszentrum ansehen. Dort können Weichen sowie die sogenannte Herzspitze zu Schulungszwecken beliebig oft gestellt werden.

„Wir produzieren hier Weichen für den Weltmarkt: Sehr stark natürlich für den österreichischen Markt, aber aktuell auch Projekte für den ägyptischen Markt, für ein Projekt in Tansania und wir bereiten uns gerade für ein Hochgeschwindigkeitsprojekt in der Türkei vor“, so Kreiter gegenüber noe.ORF.at.

Weichenwerk Wörth St. Pölten Schulungszentrum
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Im Schulungszentrum werden unter anderem Lehrlinge ausgebildet. Außerdem können zu Schulungszwecken auch diverse Weichen gestellt werden

Bis zu 40 Weichentransportwaggons

Während Weichen für Übersee mit Schiffen ausgeliefert werden, kommen innerhalb Österreichs und Europas die Weichentransportwaggons zum Einsatz. Insgesamt sind es an die 40 Waggons. Nachhaltigkeit spiele dabei eine große Rolle. „Es werden gebrauchte Weichen zurückgenommen und recycelt“, erklärt der Geschäftsführer.

Außerdem setzt man bei der Produktion auf Sonnenstrom und der Standort wurde zuletzt thermisch saniert. Seither braucht man nach Angaben der WWG 60 Prozent weniger Energie als noch vor wenigen Jahren. Insgesamt sind im Weichenwerk rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Sie kommen aus 20 unterschiedlichen Ländern.