Elektronische Elemente auf einer Platine
APA/Helmut Fohringer
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WIRTSCHAFT

Wirtschaftskammer setzt auf Digitalisierung

Niederösterreich wird als Wirtschaftsstandort positiv eingeschätzt, so Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Die Interessensvertretung setzt heuer auf drei Schwerpunkte: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Arbeit.

Bei einem Ausblick der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) am Dienstag in St. Pölten präsentierte Wolfgang Ecker die Ergebnisse einer landesweiten Befragung unter Betrieben. Als die größten Herausforderungen derzeit und in Zukunft werden von den niederösterreichischen Unternehmen die Energiepreise, die Kosten für Beschäftigte wie Löhne, Gehälter und Lohnnebenkosten sowie die Suche nach ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bezeichnet. Damit Niederösterreich weiter als Wirtschaftsstandort attraktiv bleibe, müsse weiter daran gearbeitet werden, die Rahmenbedingungen für die blaugelben Betriebe zu verbessern, so der Wirtschaftskammerpräsident.

Johannes Schedlbauer (l.) und Wolfgang Ecker (r.)
Michaela Pichler
"Die Entwicklung der Unternehmenszahlen zeigt, dass Niederösterreich für Unternehmerinnen und Unternehmer attraktiv ist“, so WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker (r.) und WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer (l.)

Die WKNÖ setzt daher heuer auf drei Schwerpunkte: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Arbeit. Gerade bei der Digitalisierung stehe die Hälfte aller Unternehmen vor großen Herausforderungen, etwa aufgrund der Kosten oder der Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung, wie die Umfrage des Economica-Instituts im Auftrag der WKNÖ zeigt. Die Kammer setzt daher 2024 Initiativen wie den KI-Schwerpunkt bei Beratungen durch die Technologie- und Innovationspartner fort und kooperiert dabei weiter mit dem Land Niederösterreich.

Inhaltliche Schwerpunkte auch Nachhaltigkeit und Arbeit

Dass Wirtschaft und Umwelt kein Gegensatz sind, zeige der zweite Schwerpunkt Nachhaltigkeit, so Ecker. Die WKNÖ unterstütze daher Unternehmen beim Klimaschutz und bei Investitionen in Zukunftstechnologien, unter anderem mit einem eigenen Nachhaltigkeitscheck für Betriebe. Außerdem wurde eine eigene Stelle für Nachhaltigkeit bei der WKNÖ eingerichtet.

Der dritte Schwerpunkt greife laut Aussage des WKNÖ-Präsidenten Ecker das Thema Arbeit in seiner ganzen Breite auf, vom Mitarbeitermangel über hohe Lohnnebenkosten und die Aus- und Weiterbildung bis zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die WKNÖ setze sich dabei ein, Vollzeitarbeit weiter auszubauen bzw. Rahmenbedingungen für Menschen, die auch im Alter länger arbeiten wollen, attraktiver zu gestalten. Auch eine qualifizierte Zuwanderung, unter anderem mit einer Stärkung der Rot-Weiß-Rot-Karte, stehe dabei im Fokus, so Wolfgang Ecker.

2023: Zahl der Betriebe ist um zwei Prozent gestiegen

„Dass der Unternehmergeist in Niederösterreich ungebrochen ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Zahl der aktiven Betriebe im letzten Jahr um rund zwei Prozent auf etwa 115.000 Unternehmen gewachsen ist“, sagte Johannes Schedlbauer, Direktor der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Die meisten Betriebe gibt es in der Sparte Gewerbe und Handwerk mit fast 64.000 Unternehmen, gefolgt von der Sparte Handel mit mehr als 36.000 Unternehmen und der Sparte Information und Consulting mit etwa 20.500 Betrieben.

Der Ressourcen- und Investitionsplan der WKNÖ sieht bis 2028 Investitionen in der Höhe von 70 Millionen Euro vor. Im Vordergrund steht dabei die Sanierung des denkmalgeschützten WIFI-Gebäudes in St. Pölten. Zusätzlich werden schwerpunktmäßig Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt und in Digitalisierungsmaßnahmen investiert, so Schedlbauer.