Klosterneuburg Wahl Bürgermeister
ORF/Freudenthaler
Stadtgemeinde Klosterneuburg / Lutz
Politik

Klosterneuburg: Kaufmann ist neuer Bürgermeister

Klosterneuburgs Gemeinderat hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit Christoph Kaufmann (ÖVP) zum neuen Bürgermeister gewählt. Er galt bereits im Vorfeld als Favorit und Wunschkanditat seines Vorgängers Stefan Schmuckenschlager (ÖVP).

Kaufmann wurde mit 31 von 33 gültigen Stimmen zum neuen Bürgermeister in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) gewählt, zwei Stimmen waren ungültig. Der 48-Jährige nahm das Amt mit „großer Demut und Respekt" an, wie er sagte, und bedankte sich bei allen Anwesenden. Im Anschluss an die Wahl erfolgte die Angelobung des neuen Bürgermeisters Kaufmann durch den Bezirkshauptmann Andreas Riemer.

Der neugewählte Bürgermeister sagte im Interview mit noe.ORF.at, er plane, künftig „sehr viele Maßnahmen zu setzen, um die Stadt noch lebendiger, aber auch grüner zu gestalten“. Schon jetzt sei Klosterneuburg „eine sehr lebenswerte Stadt“ und „immer in Entwicklung“, als Beispiel nannte er das Institute of Technology (ISTA), das seinen Sitz in der Stadtgemeinde hat. Er wolle Klosterneuburg den Stellenwert wiedergeben, „den es sich aufgrund seiner Historie und seiner wissenschaftlichen Zukunft verdient“.

Klosterneuburg Wahl Bürgermeister
Stadtgemeinde Klosterneuburg / Lutz
Die Angelobung des neuen Bürgermeisters (l.) erfolgte durch Bezirkshauptmann Andreas Riemer

Kritik durch einen Gemeinderat

Ganz ohne Kritik an seiner Person war die Wahl des Bürgermeisters allerdings nicht über die Bühne gegangen. Listen-Gemeinderat Peter Hofbauer hatte in seiner Rede vor der Wahl angekündigt, Kaufmann nicht zu wählen, u.a. wegen dessen angeblicher Mitwirkung in der Causa Happyland. Die 2013 gestartete Sanierung des Freizeitzentrums war letztendlich teurer gewesen als ursprünglich geplant, außerdem war es in Folge zu mehreren Problemen und Mängeln gekommen.

Der neugewählte Bürgermeister sagte dazu im Interview mit noe.ORF.at: „Die Kritik am Amt des Bürgermeisters muss man ernst nehmen, wir haben schon einen Termin ausgemacht und werden das entsprechend ausdiskutieren.“

Schmuckenschlager: Wechsel in Privatwirtschaft

Kaufmanns Vorgänger Stefan Schmuckenschlager, der im November nach 14 Jahren bekanntgegeben hatte, sein Amt niederzulegen, zeigte sich jedenfalls über das Wahlergebnis erfreut: „Das heißt, wir haben hier auch als Volkspartei einen guten Kandidaten gesetzt, weil es geht ja nicht nur um die parteipolitische Einstellung, sondern um die ganze Stadt, und scheinbar haben das die anderen Parteien auch so gesehen.“

Schmuckenschlager wechselt von der Politik zur Wiener Städtischen Versicherung AG Vienna Insurance Group, wo er Großkunden managen wird.

Sein Nachfolger Christoph Kaufmann, der 1975 in Klosterneuburg geboren wurde, startete seine politische Karriere im Juni 2013 als Gemeinderat. Später wurde er Mitglied des Stadtrates und Landtagsabgeordneter, wo er unter anderem Obmann des Wirtschafts- und Finanzausschusses ist. Mit seiner politischen Tätigkeit trat er in die Fußstapfen seines Vaters Fritz Kaufmann, der über 40 Jahre lang als Kommunalpolitiker, zuletzt als Vizebürgermeister in Klosterneuburg, tätig war.