Toni Polster mit Kameraleuten am Fußballplatz in Reisenberg
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Toni Polster auf dem Weg der Besserung

Kurz vor Jahreswechsel musste Fußballlegende Toni Polster nach einem Magendurchbruch um sein Leben kämpfen. Am Montag durfte Österreichs Rekordtorschütze das Krankenhaus wieder verlassen. Heute äußerte er sich erstmals ausführlich zu seinem Gesundheitszustand.

Dabei wirkte der 59-Jährige bei einer extra angesetzten Pressekonferenz am Fußballplatz seiner Heimatgemeinde Reisenberg (Bezirk Baden) wieder fast wie der Alte und bestens gelaunt. „Die Weihnachtsfeiern und Silvester sind leider ausgefallen und der Jahresabschluss war eher traurig, aber jetzt schauen wir nach vorne“, erzählte Polster den anwesenden Journalisten mit einem Lächeln im Gesicht.

Als er vier Tage nach Weihnachten – in Wien-Meidling eigentlich auch auf dem Weg zu einer Pressekonferenz – auf Drängen seiner Frau mit einem Ziehen im Magen ins Krankenhaus fuhr, war sein Zustand bereits kritisch. „Wir hatten Corona, und ich habe mir zuerst nichts dabei gedacht. Für mich war es Bauchweh, wofür ich nicht extra zum Arzt gehen muss.“

Toni Polster durfte Spital verlassen

Kurz vor Jahreswechsel musste Österreichs Rekordtorschütze nach einem Magendurchbruch und einer Notoperation um sein Leben kämpfen. Am Montag durfte Polster das Krankenhaus wieder verlassen.

Als die Schmerzen zunahmen, ließ sich Polster dann doch untersuchen, und wie sich nachträglich herausstellte, gerade noch rechtzeitig, um Schlimmeres zu verhindern. „Wäre ich über Nacht daheim geblieben, wäre das Ganze fatal ausgegangen und ich hätte sie nicht überlebt“, schilderte Polster die Einschätzung der behandelnden Ärzte.

Drei-Stunden-OP als Lebensrettung

Dass er nach zehn Tagen im Krankenhaus bereits wieder lachen kann, liegt am schnellen Schalten der Mediziner, die Polster den Ernst der Lage ebenso schnell begreiflich machten. „Sie haben mir gesagt, dass ich ein Loch im Magen habe, was mir vorher selbst noch nicht untergekommen ist. Danach bin ich gleich operiert worden, mit einem schwierigen und fast drei Stunden langen Eingriff, der zum Glück erfolgreich war.“ Mit neuer Kraft will Polster jetzt ins neue Jahr starten und nach dem Abheilen der Wunden im Magen mit dem Reha-Plan für seine erst im November operierte Hüfte beginnen.

Toni Polster mit Kameraleuten am Fußballplatz in Reisenberg
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Wenn auch nur für die Kameras: Toni Polster steht nach überstandener Operation bereits wieder auf dem Platz

Daneben will der ÖFB-Rekordtorschütze auch weiter um die statistische Anerkennung von drei Länderspieltoren und drei -spielen, die aktuell als „inoffiziell“ nicht gewertet werden, kämpfen. „Ich verstehe die Leute, die sich fragen, ob ich das notwendig habe, aber das sind eben Spiele, die ich bestritten, und Tore, die geschossen habe, und mir liegt das schon seit Jahrzehnten am Herzen, dass sie endlich berücksichtigt werden“, so Polster, der den ÖFB per gerichtlicher Klage umstimmen will.

In der sportlichen Gegenwart gehört sein Herz weiter dem Regionalliga-Ost-Klub Wiener Viktoria, mit dem er als Langzeittrainer auch heuer pünktlich am 15. Jänner in die Frühjahrsvorbereitung starten will. Seine Essensgewohnheiten in der Kantine am Platz müssen sich zum Wohle der Gesundheit künftig aber ändern, auch wenn es schwerfällt. „Man kann bei uns sehr gut essen, und auf unsere Schnitzel- und Fleischlaberlsemmeln sind wir besonders stolz. Unser Koch macht aber auch Fisch mit einem Salat und Gemüse dazu – wenn man das will“, scherzte Polster.