Politik

NEOS fordert flächendeckendes Kältetelefon

Die aktuelle Kältewelle trifft obdachlose Menschen besonders hart. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es in Niederösterreich jedoch kein flächendeckendes Kältetelefon. Das sorgt für Kritik von NEOS, bei der zuständigen SPÖ sieht man keinen Handlungsbedarf.

Über ein Kältetelefon kann über den Winter Hilfe für Menschen in Not gerufen werden – ein solches gibt es etwa in Traiskirchen (Bezirk Baden). Zudem gibt es Anlaufstellen für akut kältegefährdete Personen in St. Pölten und Wiener Neustadt. „Im Rest Niederösterreichs sind Menschen ohne Obdach hingegen mehr oder minder auf sich allein gestellt“, kritisiert NEOS-Sozialsprecherin Edith Kollermann in einer Aussendung.

Anlaufstellen

  • Kältetelefon Traiskirchen: 0681/10851116 (0.00 bis 24.00 Uhr)
  • Emmausgemeinschaft St. Pölten: 0676/88644702 (0.00 bis 24.00 Uhr)
  • Verein für soziale Betreuung NÖ Süd: 02622/23191 (0.00 bis 13.00 und 17.00 bis 0.00 Uhr)
  • Ansonsten kann etwa über den Notruf von Polizei (133) oder Rettung (144) Hilfe geholt werden

In Niederösterreich sei die Obdachlosenbetreuung für Hilfsorganisationen aufgrund der riesigen Fläche besonders schwierig. „Deshalb sehe ich die Notwendigkeit, dass auch die Landesregierung aktiv wird und unterstützend eingreift. Die Einrichtung eines Kältetelefons in Kooperation mit einer Hilfsorganisation wäre ein erster, wichtiger Schritt“, so Kollermann.

Landesrätin verweist auf bestehendes System

Im Büro der zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) verweist man einerseits auf die bestehenden Anlaufstellen, die bei Sichtung von kältegefährdeten Personen erreichbar seien.

Zudem sei laut Königsberger-Ludwig auch abseits dieser Ballungsräume durch ein „über Jahrzehnte hinweg bestens eingespieltes Netzwerk zwischen Sozialvereinen, Bezirksverwaltungsbehörden, Rettung und Polizei“ für die nötige Betreuung gesorgt. Die Vereine und Behörden könnten im Bedarfsball ein geeignetes Betreuungsangebot finden, heißt es.