Chronik

Polizei ermittelt nach falschen Notrufen

Die Polizei ermittelt nach falschen Notrufen in Mauerbach (Bezirk St. Pölten). Mehrmals wurden Einsatzkräfte in den vergangenen Wochen zu vermeintlichen Notfällen jeweils zu derselben Adresse beordert.

Gemeldet wurden etwa Brände oder eine Körperverletzung, bestätigte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Donnerstag auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Ermittelt wird wegen Missbrauchs von Notzeichen, auch das Landeskriminalamt ist involviert.

Der Unbekannte nutzt laut Baumschlager „Caller ID Spoofing“. Damit wird die Herkunft durch eine gefälschte Rufnummer verschleiert. Die Serie nahm rund um den Jahreswechsel ihren Anfang. Seitdem wurde u.a. eine Messerstecherei gemeldet, auch Pizza, ein Taxi oder sogar ein Leichenwagen wurde zu der Adresse bestellt, berichtete der örtliche Feuerwehrkommandant Harald Pollak. Weiters wurde um Hilfe bei einer Reanimation angesucht. „Die betroffene Familie ist verzweifelt“, sagte er gegenüber der APA. Auch ein Hubschrauber sei bereits nach einem vermeintlichen Notfall angefordert worden.

Haftstrafe droht: Polizei warnt Nachahmungstäter

Die Feuerwehr rückte inzwischen drei Mal zu Einsätzen aus, die sich schließlich als falscher Alarm herausstellten. „Jedem Notruf muss nachgegangen werden“, betonte Pollak. Am 5. Jänner berichtete die örtliche Feuerwehr, dass ein Scherzanruf einen Großeinsatz gemeinsam mit Rettung und Polizei auslöste. Gemeldet wurde in diesem Fall ein Brandverdacht mit starker Rauchentwicklung in einem Mehrparteienhaus.

Ausgegangen wird davon, dass es sich um einen jungen Anrufer handelt. Die Polizei warnte Nachahmungstäter. „Das ist kein Lausbubenstreich“, betonte Baumschlager. Der Strafrahmen für den Missbrauch von Notzeichen liegt bei bis zu sechs Monaten Haft, alternativ kann auch eine Geldbuße verhängt werden.