Tisch in Gaststube
ORF/Thomas Koppensteiner
ORF/Thomas Koppensteiner
Politik

Bisher wenig Interesse an Wirteprämie

Sehr überschaubar ist das Interesse an der Wirteprämie: Zwei Anträge gibt es bisher. Die Prämie kann in Niederösterreich seit Anfang des Jahres beantragt werden. Die schwarz-blaue Landesregierung will damit dem Sterben der Wirtshauskultur entgegenwirken.

Bei der Wirteprämie wird in Orten, in denen die Verpflegungssituation gefährdet ist, eine einmalige Unterstützung in der Höhe von 10.000 Euro für die Neueröffnung oder Übernahme des einzigen Gasthauses in der Gemeinde gewährt. Voraussetzung ist ein „regionales Speisen- und Getränkeangebot“. Zwei Anträge wurden bisher dazu eingereicht. Die Wirteprämie sei „ein Mosaikstein des gesamten Wirtepakets“, hieß es am Donnerstag auf Nachfrage von noe.ORF.at beim Land Niederösterreich.

Als Vorbild für die Prämie gilt Tirol. Hier wurden seit 2019 lediglich acht Anträge gefördert. Aufgrund dieser Erfahrungen setze Niederösterreich „von Beginn an auf ein umfassenderes Dreimaßnahmenpaket“, hieß es weiter. Rund zehn Prozent der möglichen Fördergelder stehen für die Betriebe für die Wirteprämie bereit. Die zwei vorliegenden Anträge werden nun nach denselben Richtlinien wie in Tirol geprüft, hieß es.

Bisher 80 Investitionsanträge eingereicht

Beim Wirtepaket – wie von der schwarz-blauen Landesregierung im Herbst präsentiert – sollen vor allem die bestehenden Wirtshausbetriebe bei Investitionen in die Qualität ihres Angebotes unterstützt werden. Dafür steht laut dem Land der Großteil des Wirtshauspakets zur Verfügung. Und auf dieser Förderschiene gebe es bereits „großen Anklang“: 80 Investitionsanträge mit einem Fördervolumen von 1,8 Millionen Euro wurden seit Jahresanfang eingereicht.

Bei den ersten Förderansuchen handle es sich um Projekte, bei denen die Wirtinnen und Wirte selbst insgesamt rund zehn Millionen Euro für ihre Investitionen in die Hand nehmen. Regionale Handwerker und Baubetriebe profitierten von diesen Investitionen, so das Land. Bei den eingereichten Projekten geht es etwa um die Neugestaltung von Gaststuben und den Umbau von Rezeptionen.

Vier Millionen Euro für Wirtepaket

Die meisten Anträge wurden von 26 Tourismusbetrieben entlang der Donau beantragt, 21 waren es im Mostviertel, jeweils neun im Waldviertel und im Wienerwald, acht im Weinviertel und sieben in den Wiener Alpen. Insgesamt stehen vier Millionen Euro für die drei Förderschienen des Wirtepakets zur Verfügung. Bis zur Ausschöpfung der budgetären Mittel, längstens aber bis Ende 2024, sind die Beantragungen für das Wirtepaket über das Wirtschaftsförderungsportal des Landes Niederösterreich möglich.