Der mehrfache Olympiasieger Matthias Mayer war einer der Gäste beim Niederösterreich Abend, der Donnerstagnachmittag im Mannschaftshotel des ÖSV stattfand. Der Ex-Sportler soll dabei zunächst mehrere Leute angepöbelt und teilweise auch beschimpft haben. Während des Interviews von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) tanzte der aktuelle Berater des ÖSV auf einem Tisch.
Der Teamarzt des ÖSV soll Mayer daraufhin versucht haben zu beruhigen, offenbar ohne Erfolg. Drei bis vier Securitys begleiteten ihn daraufhin aus dem Saal, etwa eine Stunde nachdem der Niederösterreich Abend begann. Draußen soll Mayer für weitere Tumulte und Sachbeschädigungen gesorgt haben.
ÖSV bedauert Vorfall
In einer Reaktion schreibt der ÖSV via Aussendung: „Wir mussten heute mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass Matthias Mayer seine gesundheitlichen Probleme, mit denen er schon seit längerer Zeit kämpft, noch nicht überwunden hat. Als Ski Austria Familie haben wir ihm gemeinsam mit allen Athleten, Kollegen und Partnern stets Halt gegeben.“
Zudem betonte der Skiverband, dass sie dem ehemaligen Aushängeschild „alles Gute“ wünschen, „dass er möglichst bald wieder zu seiner Leidenschaft, dem Skisport, zurückkehren kann. Nach Rücksprache mit seiner Familie bitten wir um Respekt und Verständnis, dass wir keine weitere Auskunft geben können.“
In Polizeigewahrsam
Polizeisprecher Stefan Eder bestätigte der APA, dass es in einem Hotel in Kitzbühel zu einem Polizeieinsatz gekommen sei, weil eine Person „randaliert“ habe. Der Betroffene sei dann abgeführt worden und befand sich Donnerstagabend noch in Polizeigewahrsam. Nähere Angaben zur Person werde man nicht machen, betonte Eder. Auch wie lange der Abgeführte noch von der Exekutive angehalten wird, wollte der Sprecher nicht bekanntgegeben.
Der im Dezember 2022 in Bormio überraschend zurückgetretene Mayer ist für den ÖSV als Berater der Speedfahrer tätigt, kümmert sich dort auch um den Nachwuchs. Noch zu Mittag war er im Teamhotel zu einer Medienrunde mit österreichischen Journalisten anwesend, gab Einblick in seine neue Tätigkeit und erklärte auch rückblickend, dass der Zeitpunkt für das Karriereende richtig gewesen sei. Was alles dazu geführt hatte, war öffentlich nie bekannt geworden.