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Wirtschaft

Kinder lernen auf Messe Berufswelt kennen

Je früher, desto besser – das sei die Devise bei der Berufsorientierung, heißt es von der Arbeiterkammer Niederösterreich. Sie hat deshalb am Donnerstag und Freitag in Vösendorf (Bezirk Mödling) unter dem Motto „Berufe zum Angreifen“ eine Messe veranstaltet.

Was will ich später einmal werden? – Diese Frage stellen sich viele junge Menschen, wenn sie am Ende der Unterstufe angelangt sind. Berufsorientierung sei aber schon früher notwendig, ist sich Markus Wieser, der Präsent der Arbeiterkammer Niederösterreich, sicher.

„Es ist viel zu spät, wenn ich in der achten Schulstufe anfange nachzudenken. Da ist der Zug meistens schon abgefahren. Wir müssen auf jeden Fall schon in der fünften Schulstufe beginnen, eigentlich sogar schon im Kindergarten“, so Wieser. In dieselbe Kerbe schlägt auch Wolfgang Ecker, der Präsident der niederösterreichischen Wirtschaftskammer. „Jeder, der die Aufgaben findet, die ihm Spaß machen, wird auch gut und erfolgreich dabei sein.“

2.400 Kinder kamen mit Klasse oder Eltern

Deshalb lud die Arbeiterkammer Kinder in der vierten Klasse der Volksschule bzw. in den ersten beiden Klassen der Unterstufe diese Woche schon zum achten Mal zur Messe „Berufe zum Angreifen“. Insgesamt kamen laut Arbeiterkammer rund 2.400 Kinder – sowohl mit ihrer Klasse, als auch mit ihren Eltern.

Manche von ihnen wussten schon genau, wohin es in Zukunft gehen soll. „Ich möchte Ärztin werden, um kranken Menschen zu helfen“, meinte etwa die neunjährige Giulia. Einen ungewöhnlichen Berufswunsch äußerte der gleichaltrige Johannes. „Ich möchte Hoteltester werden, da bekommt man Geld und reist herum.“

Von der Gärtnerei bis zur Apotheke

Für die, die noch keine solchen genauen Vorstellungen haben, gab es in Vösendorf etliche Berufe zum Ausprobieren. 24 Firmen und Institutionen warben um die Fachkräfte der Zukunft. Von einer Apotheke über einen Rauchfangkehrer und einen Frisör, bis hin zu einer Gärtnerei und den ÖBB.

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Die Kinder konnten verschiedenste Berufe ausprobieren, etwa wie der Berufsalltag in einer Gärtnerei aussieht

Vor allem für eine Lehre will man die Kinder gewinnen. „Wir haben in Niederösterreich mehr offene Lehrstellen, als Interesse da ist. Allein im Jahr 2023 wurden 6.000 offene Lehrstellen gemeldet“, betonte Sandra Kern, die Geschäftsführerin des AMS Niederösterreich.

Der Berufseinstieg für junge Menschen ohne Ausbildung sei sehr schwierig, so Kern. Im Durschnitt hätten letztes Jahr etwa 46 Prozent der jungen Jobsuchenden nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen können.

Höheres Interesse als gedacht

Die Messe kam bei den Schulklassen aus der Region gut an, es seien sogar mehr Schulklassen gekommen als angemeldet waren, heißt es von der Arbeiterkammer. Im Mai soll es deshalb eine Neuauflage an einem neuen Standort geben – in den Kasematten in Wiener Neustadt. Dieser Termin richtet sich dann an Kinder aus den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen.