Ernst Molden
Daniela Matejschek
Daniela Matejschek
Kultur

Eine Konzertreihe, die Geschichte(n) erzählt

„Geschichte(n) erzählen durch Musik“ will Ernst Molden, der als Intendant bei der landesweiten Konzertreihe „musik aktuell“ für das heurige Jahr 138 Termine in Niederösterreich avisiert hat. Das ist ein absoluter Rekord für die mittlerweile 28. Saison dieser Initiative.

Die Konzertreihe „musik aktuell – neue musik in nö“ wird von der Musikfabrik Niederösterreich unter der Leitung von Gottfried Zawichowski organisiert. Vor kurzem wurde nun das Jahresprogramm 2024 unter dem Motto „Die ewige Ballade – Geschichte(n) erzählen durch Musik“ im Festspielhaus St. Pölten präsentiert. Für das Jahresprogramm 2025 unter dem Titel „The Beauty in Beetween – Der Klang der Vielfalt“ stellte die Komponistin und Cellistin ihre Überlegungen vor.

Aus 235 Einreichungen wählte Ernst Molden (im Bild oben) 101 Projekte aus, 72 davon werden im Jahr 2024 umgesetzt, viele davon auch mehrmals. 138 Konzerttermine an 56 Orten ergeben die bisher umfangreichste Saison von „musik aktuell – neue musik in nö“.

Molden: „Von Homer über Folk bis zu Rap und Hiphop“

Ernst Molden: „Musiker und Musikerinnen sind und waren (auch) Geschichtenerzähler. Was bei den ersten großen Songwritern Homer und Walther von der Vogelweide beginnt, zieht sich über Spielarten von Folk und in der Folge auch Pop und endet bei heutigen, identitätsstiftenden, vielschichtigen Narrativen in Rap und Hiphop.“ Und: „Die großen Balladen sind gleichermaßen singuläre Werke in Literatur und Musik. Moritat und Gstanzl sind ebenso Medien des Entertainments wie der Erinnerung.“

Gottfried Zawichowski
H. Corn
Gottfried Zawichowski, Geschäftsführer der Musikfabrik Niederösterreich

„Mit dabei sind Größen der Wienerlied- und Folkszene ebenso wie Ensembles, die im Bereich World/Jazz zu Hause sind, sowie feine Duos und kammermusikalische Projekte“, meint Gottfried Zawichowski. Renommierte Namen wie das Trio Lepschi, Agnes Palmisano, Tini Kainrath und Katharina Stemberger finden sich ebenso wie weniger bekannte, junge Mitwirkende.

Gabriele Ecker, Leiterin des Bereichs Kunst in der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich und somit wichtigste Förderpartnerin, streute dem „musik aktuell“-Team Rosen und konstatierte ihm eine Mischung aus „Expertise und Leidenschaft“. Zawichowski wiederum betonte die Vielfalt zeitgenössischen Musikschaffens – ein Aspekt, der auch die Saison 2025 kennzeichnen wird.

2025: „The Beauty in Between – Der Klang der Vielfalt“

Als Jahresintendantin 2025 wurde die Cellistin und Komponistin Sophie Abraham vorgestellt. Die Einreichungsfrist für Projekte endet am 1. Mai 2024. Das Motto im kommenden Jahr lautet „The Beauty in Between – Der Klang der Vielfalt“.

Sophie Abraham
Theresa Pewal
Sophie Abraham, Intendantin für 2025: „Ich möchte ein Zeichen für musikalische Individualität setzen“

„Schönheit liegt für mich außerhalb der binären Betrachtungsweise, in den unvorhersehbaren Zwischenräumen, in der Eigenart und Unverwechselbarkeit eines Individuums. Ich würde gerne mit dieser ‚musik aktuell‘-Ausschreibung ein Zeichen für musikalische Individualität setzen, ein Zeichen für die Schönheit von Queerness auf der Bühne und somit ein Zeichen für die Vielfalt an eigens geschaffenen Genres und Kategorien“, so Abraham.

Dafür werden nun Konzerte, Vermittlungsprojekte, Workshops etc. gesucht. Aus diesen Einreichungen wird Sophie Abraham eine Auswahl treffen und dem künstlerischen Beirat von „musik aktuell" vorlegen. Dann werden die ausgewählten Projekte Veranstaltern in Niederösterreich angeboten, die bis Anfang November Zeit haben, ihr Interesse zu bekunden. Solcherart kann bis zum Jahreswechsel das Programm „musik aktuell 2025" fertiggestellt sein.