Flughafen Wien
ORF.at/Christian Öser
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Verkehr

Streik in Deutschland: Ausfälle bei Flügen

An vielen deutschen Flughäfen hat ein Streik des Sicherheitspersonals begonnen. Auch Verbindungen zwischen Österreich und Deutschland sind betroffen, so kam es bereits Donnerstagfrüh am Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) zu Ausfällen.

Auch Verbindungen zwischen Deutschland und Österreich sind am Donnerstag vom Streik des Sicherheitspersonals auf vielen deutschen Flughäfen betroffen. Die Flughäfen Berlin, Hamburg und Stuttgart haben sämtliche Starts gestrichen, Düsseldorf und Köln wollen einen Teil aufrechterhalten. In Frankfurt will die AUA-Mutter Lufthansa den Großteil ihres Programms einschließlich der Fernflüge aufrechterhalten. In allen Fällen sind Reisende aufgerufen, sich über den Status ihrer Flüge zu informieren, um nicht am Flughafen zu stranden.

Flugausfälle in Wien-Schwechat: Alle Infos zu aktuellen Abflügen und Ankünften auf der Website des Flughafens

Das empfiehlt auch das Personal am Flughafen Wien-Schwechat allen Reisenden. „Aufgrund angekündigter Streikmaßnahmen in Deutschland kann es am Donnerstag, 1. Februar 2024 zu Beeinträchtigungen bei Flugverbindungen von und nach Deutschland kommen. Wir empfehlen allen Passagieren, den Status ihres Fluges bei ihrer gebuchten Fluglinie zu überprüfen“ heißt es auf der Website des Flughafens. Donnerstagfrüh waren etliche Abflüge nach Deutschland, etwa nach Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln oder Düsseldorf mit dem Status „cancelled“ versehen.

Schwechat: 46 Ankünfte, 34 davon gestrichen

Laut einer Sprecherin des Flughafens sind von den für Donnerstag aus Deutschland geplanten 46 Ankünften auf dem Flughafen Wien-Schwechat 34 gestrichen. Bei den Abflügen ist die Situation ein wenig besser: Hier können von den 35 geplanten Abflügen nach Deutschland 24 wie geplant durchgeführt werden. Die Flüge zu deutschen Destinationen können großteils abgewickelt werden, die Flugzeuge fliegen dann aber oftmals leer zurück, da die Passagiere in Deutschland bei den Sicherheitsschleusen nicht kontrolliert werden können.

Eine AUA-Sprecherin betont gegenüber noe.ORF.at, dass alle Weiterflüge über Deutschland, beispielsweise von Wien nach Frankfurt und weiter nach Amerika regulär abgewickelt werden können. Betont wird auch, dass auf dem Flughafen in München nicht gestreikt wird, die Verbindungen dorthin sind somit nicht von Ausfällen betroffen. Betroffen sind die Destinationen: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig und Stuttgart.

Hintergrund des Streiks: Beschäftigte fordern höhere Löhne

Die Streiks in Deutschland wurden von der Gewerkschaft Verdi ausgerufen, um höhere Löhne durchzusetzen. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über höhere Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche. Ein von den Arbeitgebern vorgelegtes Angebot hatte die Gewerkschaft als „völlig unzureichend“ bezeichnet. Die Tarifgespräche sollen am 6. Februar in Berlin fortgesetzt werden

An den Flughäfen Köln/Bonn und Hannover wurden für die Nacht geplante Flüge bereits gestrichen, unter anderem in Leipzig/Halle fielen schon am Mittwochabend mehrere Verbindungen aus. Mehrere Flughäfen in Deutschland veröffentlichten auf ihrer Website zudem Hinweise, dass am Donnerstag wegen fehlender Sicherheitskontrollen gar keine Abflüge möglich seien und strichen sämtliche ab der Früh geplante Verbindungen. Nach Schätzungen des deutschen Flughafenverbandes ADV fallen rund 1.100 Flüge aus oder können nur verspätet starten.