Verkehr

Nach Problemen: ÖBB dünnen Fahrplan aus

Aktuell gibt es vermehrt Zugsausfälle und Verspätungen bei den ÖBB. Der Grund dafür sind Lieferschwierigkeiten von neuen Zügen. Deswegen dünnen die ÖBB den Fahrplan in Niederösterreich und Wien jetzt aus: Es fahren bis Ostern weniger Züge.

Ab 12. Februar streichen die ÖBB 50 Züge im Nahverkehr. Die Reduktion sei notwendig, „um Verlässlichkeit herzustellen“, sagte Klaus Garstenauer, Vorstandsmitglied der ÖBB-Personenverkehr AG – „damit der Rest wieder verlässlich für unsere Fahrgäste zur Verfügung steht.“ Das Problem: Neben den Lieferschwierigkeiten der neuen Züge seien derzeit „mehr Züge als geplant in unseren Werkstätten“, so Garstenauer.

Die Einschränkungen sollen bis Ostern dauern. Dann sollen die neuen Züge geliefert werden, der Fahrplan könne nach und nach wieder aufgestockt werden. Auch wenn für betroffene Fahrgäste gewohnte Züge ausfallen, werde dadurch bei den ÖBB insgesamt eine Besserung der Situation erwartet, heißt es.

Weniger Regionalzüge, Doppelstockgarnituren abgezogen

Betroffen ist der Regionalverkehr in Wien und Niederösterreich. Die S3 wird zwischen Korneuburg und Floridsdorf 84- statt 102-mal täglich fahren. Damit bleibt auf dieser Strecke zumindest ein 30-Minuten-Takt aufrecht, versicherten die Bundesbahnen. Ab Korneuburg können Fahrgäste auf den halbstündlichen REX3 nach Floridsdorf ausweichen.

Auf der Verbindung R40 von St. Andrä-Wördern nach Wien Franz-Josefs-Bahnhof wird der Fahrplan inklusive S40 von 116 auf 108 Züge reduziert. Fahrgäste können alternativ auf die halbstündlich verkehrende S40 ausweichen, raten die ÖBB. Außerdem werden zwischen Wien – Wiener Neustadt – Deutschkreutz bzw. auf der Franz-Josefs-Bahn Richtung Gmünd vier Züge mit nur einstöckigen Garnituren geführt, um die gewohnten Doppelstockgarnituren auf anderen Strecken einsetzen zu können.

Die Bundesbahnen entschuldigten sich in einer Aussendung erneut für die jüngsten Probleme, die durch die Lieferverzögerungen bei neuen Zügen entstanden seien. Die Passagiere sollen via Fahrplanauskunft Scotty und von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf den betroffenen Strecken über den reduzierten Fahrplan informiert werden.

Kritik von FPÖ und SPÖ

Als „äußerst unerfreulich“ bezeichnete der für den Verkehr zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) die Streichung der Züge bei der ÖBB. „Das ist eine echte Belastung für unsere Pendler, Schüler und Familien, die täglich auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind“, zumal „auch extrem pendlerrelevante Züge“ ausfielen. „Die ÖBB sind aufgerufen, die erforderlichen Schritte einzuleiten, um die Qualität und Pünktlichkeit ihrer Dienste zu verbessern“, so Landbauer weiter.

Auch SPÖ-Landesrat Sven Hergovich bezeichnete es als „völlig inakzeptabel, dass der Bahnverkehr in der Ostregion vorübergehend ausgedünnt wird“. Kritik übte der SPÖ-Landesparteivorsitzende an Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landbauer, die den Pendlerverkehr gefährden würden.