Die Fördersumme werde in den nächsten fünf Jahren gezielt in die Erwachsenenbildung investiert und stehe für die Bereiche Basisbildung und Nachholen des Pflichtschulabschlusses zur Verfügung, informierten Bildungsminister Martin Polaschek und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) bei einem Pressetermin im Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) in St. Pölten.
Diese Mittel sollen Erwachsenen zugutekommen, die nicht oder nur unzureichende Kompetenzen im Lesen, Schreiben oder Rechnen haben bzw. wenig bis keine digitalen Kenntnisse besitzen. Angeboten werden Deutsch als Erst- oder Zweitsprache, mathematische Kompetenzen wie Grundrechnungsarten oder digitale Grundkompetenzen wie einfache Internetrecherchen, sowie Grundkompetenzen in einer Fremdsprache wie Englisch. Die jeweilige Förderung pro Person richtet sich dabei nach dem Bruttoeinkommen.
Teilweise finanziert von EU
In den nächsten fünf Jahren stehen laut Polaschek österreichweit 172,8 Millionen Euro zur Verfügung, 55,6 Millionen Euro kommen davon aus dem Europäischen Sozialfonds. Die Förderungen werden zwischen Bund und Ländern aufgeteilt: Etwa zwei Drittel (114,2 Millionen Euro) entfallen auf den Bund, ein Drittel (58,6 Millionen Euro) entfällt auf die Länder, wovon Niederösterreich zwölf Millionen Euro erhält.
Ziel sei es, jedem Erwachsenen mit den Förderungen einen individuellen Bildungsweg zu ermöglichen und Kompetenzen zu stärken. Das komme auch dem Wirtschaftsstandort zugute. Denn höhere Qualifikationen würde es den Menschen ermöglichen, besser bezahlte Jobs anzunehmen und so die Betriebe mit aktuell in Niederösterreich 14.000 offenen Stellen zu entlasten, so die für Wirtschaft zuständige Landeshauptfrau.
NÖ Bildungsdatenbank
Kurse, Seminare und Vorträge in Niederösterreich können online gebucht werden.
Wer sich für eine Aus- und Weiterbildung beraten lassen möchte, kann unter 02742/25025 einen Termin vereinbaren.
Bildungsaktivität leicht gesunken
30.000 Kurse, Seminare oder Vorträge finden jährlich in Niederösterreich statt. Eine besondere Rolle komme dabei der Bildungsdatenbank zu, die alle Anbieter vernetzet und so die Suchfunktion für individuelle Interessen und persönliche Weiterentwicklung ermöglichen soll.
Insgesamt seien 158.000 Bildungsveranstaltungen 2022 durchgeführt und über zwei Millionen Menschen mit den Bildungsangeboten in ganz Österreich erreicht worden. Wie Zahlen der Statistik Austria im Rahmen der Erwachsenenbildungserhebung 2022/2023 zeigen, ist die Aus- und Weiterbildung der 25- bis 64-Jährigen leicht gesunken. Vor allem Männer und mittlere Altersgruppen trugen zu diesem Rückgang bei – mehr dazu in Rückgang bei Erwachsenenbildung (news.ORF.at, 9.1.2024).