Vergangenen Freitag ist der mutmaßliche Anhänger der radikalislamischen Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) aus einem Wiener Spital geflüchtet, tags darauf wurde er von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) gefasst und seither sitzt er wieder in U-Haft. Wie jetzt bekannt wurde, dürfte sich der 19-jährige Mahdy C. ausgerechnet in seiner letzten Strafhaft radikalisiert und für den IS betätigt haben.
Entsprechende Verdachtsmomente bestätigte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt. Gegen den 19-Jährigen wird von der Wiener Neustädter Anklagebehörde wegen Terrorverdachts und krimineller Vereinigung ermittelt, wobei sich der angenommene Tatzeitraum auf jene Zeit bezieht, in der der Österreicher mit tunesischen Wurzeln in einer Justizanstalt (JA) eine Haftstrafe wegen Raubes und Körperverletzung verbüßt hat. Das räumte Behördensprecher Erich Habitzl Freitagmittag auf APA-Anfrage ein.
Mögliches Fehlverhalten der Beamten wird geprüft
Der 19-Jährige war bis Jänner 2024 in Strafhaft gesessen. Nach Verbüßung seiner Strafe wurde er infolge angelaufener Ermittlungen in Richtung Terrorverdacht nahtlos in U-Haft genommen. „Er sympathisierte mit dem Islamischen Staat (IS) und wollte sich diesem anschließen“, kommunizierte die DSN am vergangenen Wochenende zur Verdachtslage – mehr dazu in Geflohener Häftling wohl IS-Anhänger (wien.ORF.at; 2.2.2024).
Ungeachtet dessen hatte den 19-Jährigen offenbar ein einziger Justizwachebeamter zu einem Untersuchungstermin ins Spital in Wien eskortiert, wobei dem U-Häftling dort die Flucht gelang. In diesem Zusammenhang wird ein mögliches Fehlverhalten des ihn begleitenden Beamten geprüft. Die DSN hält es für denkbar, dass es mögliche Fluchthelfer gegeben hat. Gegen den Justizwachebeamten, der von Mahdy C. angegriffen und verletzt wurde, läuft ein Disziplinarverfahren.