Wirtschaft

Strom und Gas: Noch nie so viele Wechsel

Hunderttausende Kundinnen und Kunden haben im Vorjahr ihren Strom- und Gaslieferanten gewechselt. Und das vor allem in Niederösterreich: Noch nie habe es in einem Bundesland so hohe Wechselzahlen gegeben, bilanziert die Regulierungsbehörde E-Control.

Österreichweit mehr als 345.000 Kundinnen und Kunden wechselten im Vorjahr ihren Anbieter für Strom oder Gas. Bei Strom waren es im Durchschnitt 3,9 Prozent, bei Gas 7,4 Prozent. Das betrifft sowohl Haushalte als auch Unternehmen und geht aus der Marktstatistik der Energieregulierungsbehörde E-Control hervor. Um einiges höher sind die Zahlen in Niederösterreich, wo sich 10,6 Prozent der Stromkundinnen einen anderen Anbieter gesucht haben und sogar 14,9 Prozent der Gaskunden.

Noch nie habe es so hohe Wechselraten in einem Bundesland gegeben, sagt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control: „Das zeigt uns, dass die Kundinnen deutlich sensibler geworden sind, was Preisänderungen betrifft und dann entsprechend reagieren.“ Das sei eine Folge der hohen Preise aus dem Jahr 2022, die verbunden waren mit einjährigen Bindungen. Nach Auslaufen der Bindungen hätten weitaus mehr Kunden gewechselt als das früher der Fall gewesen sei, so Urbantschitsch.

92.578 Kundinnen (10,6 Prozent) haben 2023 in Niederösterreich den Stromlieferanten gewechselt, gefolgt von den Wienerinnen mit 4,2 Prozent (68.344 Kundinnen) und den Oberösterreichern mit 3,2 Prozent (33.834 Kunden). Auch bei Gas wechselten die Niederösterreicher am häufigsten, und zwar mit 14,9 Prozent (42.075 Kunden), gefolgt von Oberösterreich (8,0 Prozent bzw 10.676 Kunden) und der Steiermark mit 7,2 Prozent bzw 4.677 Kundinnen.

Kosten sparen durch Energieeffizienz

Kosten sparen lasse sich nicht nur durch einen Anbieterwechsel, sondern auch durch mehr Energieeffizienz: „Ob Krise oder ruhige Zeiten, zwei Hebel stehen immer zur Verfügung, um sich vor hohen Energiekosten zu schützen: Energiesparen und Energieversorger wechseln“, sagte Alfons Haber, E-Control-Vorstand. Zudem sei die Beliebtheit von Erneuerbaren Energien weiter ungebrochen. Die E-Control registriere derzeit rund 10.000 Photovoltaik-Anlagen pro Monat.