Gemeinsam mit dem Männerkonvent der Augustiner-Chorherren hatten Markgraf Leopold III. und seine Gemahlin Agnes im Jahr 1133 in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) eine Gemeinschaft von Chorfrauen gegründet – das Stift war somit ein sogenanntes Doppelkloster. Neben Mädchen und jungen Frauen traten auch adelige Witwen in die Gemeinschaft ein. Zudem lebten Ehefrauen während der Abwesenheit ihrer Partner auf Zeit beim Konvent.
Grundsätzlich waren die Chorfrauen auch für die Erziehung von Mädchen zuständig. „Die Augustiner-Chorfrauen waren sehr eng mit den Stifterkreisen und mit dem Herrscherhaus verbunden“, hieß es in einer Aussendung von Dienstag. Die Doppelklosterkonstruktion blieb bis 1568 erhalten, ab 1261 erweitert um das Frauenstift Sankt Jakob. „Nach der Auflösung im 16. Jahrhundert fielen die Zeugen ihrer Existenz, ihr Hab und Gut, ihre Kunst, ihre Bücher und der gesamte Grundbesitz an das Augustiner-Chorherrenstift“, heißt es vom Stift.
„Enges Zusammenwirken mit Männergemeinschaft“
Hier setzt die im April startende Ausstellung an. Zentrale Fragen seien jene nach den Aufgaben der Schwestern, nach den von ihnen verehrten Heiligen sowie was gelesen, gebetet und gelehrt wurde. Bei der Beantwortung „soll das Frauenkloster nicht isoliert gezeigt werden, sondern in seinem engen Zusammenwirken mit der Männergemeinschaft“, so das Stift. Zu sehen sein wird die Ausstellung bis zum niederösterreichischen Landesfeiertag am 15. November.