Benetton Renault-Fahrer Alexander Wurz (AUT)
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Ein Leben für die Formel 1: Alex Wurz ist 50

In der langen Geschichte der Formel 1 haben es nur vier Österreicher geschafft, auf das Podest zu fahren. Einer davon ist Alexander Wurz. Am Donnerstag feiert der Perchtoldsdorfer (Bezirk Mödling) seinen 50. Geburtstag. Zurückblicken kann er auf eine Karriere auf der Überholspur.

Vor 27 Jahren erfüllte sich Alexander Wurz einen Lebenstraum. Zum ersten Mal stand der damals 23-Jährige als Dritter auf einem Formel-1-Podest. Ein Moment, an den der Niederösterreicher auch mit 50 noch gerne zurückdenkt. „Es war ein extrem emotionaler Tag“, erinnert sich Wurz im Gespräch mit noe.ORF.at. Dabei hätte er das Rennen eigentlich gar nicht fahren sollen.

„In der Früh hat mich der Teamchef aus politischen Gründen aus dem Team geschmissen“, erzählt Wurz, für den der Tag danach doch noch ein Happy End hatte. „Am Nachmittag fuhr ich das Rennen aber und mit einer sehr guten Strategie Dritter zu werden, das war schon sehr cool. Es war ja erst mein drittes Formel-1-Rennen.“

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Alex Wurz, Le Mans 1996
IMAGO/Motorsport Images
1996 trug sich Wurz mit 22 Jahren als bis dahin jüngster Sieger der 24 Stunden von Le Man ein
GEPA-1406093055 – LE MANS,FRANKREICH,14.JUN.09 – MOTORSPORT – 24 Stunden von Le Mans, Siegerehrung. Bild zeigt den Jubel von Marc Gene (ESP) und Alexander Wurz (AUT/ Peugeot). Keyword: Sektdusche. Foto: GEPA pictures/ xpb.cc/ Gilbert – Achtung – Nutzungsrechte nur fuer oesterreichische Kunden ATTENTION – COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY
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13 Jahre später konnte er den Triumph am selben Ort wiederholen
Benetton Renault-Fahrer Alexander Wurz (AUT)
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Ein Jahr später schaffte Alexander Wurz 1997 den Sprung ins Benetton-Cockpit und damit in die Formel 1
Benetton Renault-Fahrer Alexander Wurz (AUT)
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Als Ersatzfahrer von Gerhard Berger feierte er beim Großen Preis von Kanada sein Debüt
Benetton Renault-Fahrer Alexander Wurz (AUT)
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Schon in seinem dritten Formel-1-Rennen strahlte der Perchtoldsdorfer in Silverstone als Dritter vom Podest

Die Karriere des Perchtoldsdorfers begann aber nicht auf vier Rädern sondern auf zwei – und auch ganz ohne Motor. 1986 wurde der damals 12-Jährige BMX-Weltmeister. Zehn Jahre später schlug Wurz erstmals auch im Motorsport zu. Bei den legendären 24 Stunden von Le Mans schrieb er 1996 Geschichte. Mit 22 Jahren kürte er sich zum jüngsten Sieger aller Zeiten. 13 Jahre später konnte er den Triumph wiederholen.

Debüt als Ersatzfahrer von Gerhard Berger

„Der erste Sieg war eigentlich die Bestätigung, dass ich ab jetzt Profi-Rennfahrer bin. Ich bin ja überhaupt erst durch großes Glück in die Situation gekommen, an den Start zu gehen. Als jüngster Sieger das Rennen dann auch noch zu gewinnen, ist mir damals sehr leicht vorgekommen. Im Nachhinein weiß ich, dass das nicht normal, sondern sehr schwierig war“, so Wurz.

Danach schaffte der Vollblut-Motorsportler den Sprung in die Formel 1. Als Ersatzfahrer von Gerhard Berger bei Benetton fuhr er schon in seinem dritten Grand Prix aufs Podest. Danach war er drei Jahre lang Stammfahrer. Der ganz große Wurf gelang ihm aber nie. Weil ihm seiner Meinung nach etwas fehlte, das die großen Rennfahrer hatten.

Fotostrecke mit 6 Bildern

GEPA-291105360 – BARCELONA,SPANIEN,29.NOV.05 – FORMEL 1 – Formel 1 Testfahrten in Barcelona. Bild zeigt Testfahrer Alexander Wurz (AUT/ McLaren Mercedes). Foto: GEPA pictures/ xpb.cc/ R.Batchelor  – Achtung – Nutzung nur fuer Printmedien Nutzungsrechte nur fuer oesterreichische Kunden ATTENTION – COPYRIGHT ONLY FOR AUSTRIAN CLIENTS
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Nach drei Jahren bei Benetton wechselte Wurz 2001 als Test- und Ersatzfahrer zu McLaren Mercedes
Alexander Wurz (AUT/ McLaren Mercedes) Achtung – Nutzungsrechte nur fuer oesterreichische Kunden – ATTENTION – COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY
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In seinem einzigen Grand Prix für McLaren schaffte es Wurz in San Marino auf Anhieb auf Platz drei
GEPA-100607323A – MONTREAL,KANADA,10.JUN.07 – FORMEL 1, MOTORSPORT – Formel 1 Grand Prix, GP von Kanada, Siegerehrung. Bild zeigt Nick Heidfeld (GER/ BMW Sauber), Lewis Hamilton (GBR/ McLaren Mercedes), Technischer Direktor Martin Whitmarsh (GBR/ McLaren) und Alexander Wurz (AUT/ Williams). Foto: GEPA pictures/ xpb.cc/ Charniaux – Achtung –  Nutzungsrechte nur fuer oesterreichische Kunden  ATTENTION – COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY
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Bei der Siegerehrung durfte sich Wurz (rechts im Bild) gemeinsam mit dem Deutschen Nick Heidfeld (links) und dem heute siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton (Bildmitte) feiern lassen
GEPA-1006074438z – MONTREAL,KANADA,10.JUN.07 – FORMEL 1, MOTORSPORT – Formel 1 Grand Prix, GP von Kanada, Siegerehrung. Bild zeigt Lewis Hamilton (GBR/ McLaren Mercedes) und Alexander Wurz (AUT/ Williams F1). Keywords: Sektdusche. Foto: GEPA pictures/ Mathias Kniepeiss
GEPA pictures/ Mathias Kniepeiss
Die obligatorische Sektdusche für den Sieger verteilte Wurz dabei höchstpersönlich
GEPA-0806074477 – MONTREAL,KANADA,08.JUN.07 – FORMEL 1, MOTORSPORT – Formel 1 Grand Prix, GP von Kanada, Freies Training. Bild zeigt Alexander Wurz (AUT/ Williams F1). Foto: GEPA pictures/ Mathias Kniepeiss
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Den letzten seiner insgesamt drei Formel-1-Podestplätze erreichte Alexander Wurz 2007 im Williams-Cockpit
SPIELBERG,AUSTRIA,01.JUL.23 – MOTORSPORTS, FORMULA 1 – Grand Prix of Austria, Red Bull Ring, sprint shootout. Image shows Alexander Wurz and Ernst Hausleitner (ORF). Photo: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
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Heute ist Alexander Wurz als Formel-1-Experte an der Seite von Kommentator Ernst Hausleitner für den ORF tätig

„Um Champion in der Formel 1 zu werden, brauchst du diese unheimliche Konstanz, dass du jedes Jahr, in jeder Situation, bei jedem Rennen das Beste bringst. Das hat ein Alonso geschafft, ein Hamilton und auch ein Schumacher – ich konnte das nicht“, gesteht Wurz ein.

Traum vom Sieg blieb unerfüllt

Seinen zweiten Podestplatz bejubelte Wurz 2005 bei Mclaren, ebenfalls als Ersatzfahrer. 2007 fuhr er noch einmal eine volle Saison für Williams und schaffte in Kanada zum letzten Mal den Sprung in die Top-Drei. Zum Sieg oder gar einem WM-Titel reichte es nie – damit machte Wurz aber schon lange vor dem 50. Geburtstag seinen Frieden.

„An einem Tag gleich schnell zu sein wie die absoluten Topfahrer, da hab ich mich nicht verstecken müssen, da war ich sehr gut. Autos zu entwickeln war meine absolute Stärke, das weiß ich. Deshalb bin ich in Wirklichkeit sehr zufrieden mit meiner Formel-1-Karriere und was sie mir fürs Leben gegeben hat.“