Wirtschaft

Windräder in Japons stehen still

Die Betriebsgenehmigung für den seit mehr als zwölf Monaten am Netz befindlichen Windpark Japons (Bezirk Horn) ist vom Verwaltungsgerichtshof vorläufig aufgehoben worden. „Aus formalen Gründen“, betonte die EVN. Die drei Windräder stehen derzeit still.

Das Höchstgericht fordere eine ergänzende Expertise zu der bereits umfangreich geprüften Materie ein. Ein Infraschall-Gutachten müsse nachgereicht werden, teilte der niederösterreichische Versorger mit. Das Thema Infraschall begleite Windkraftbetreiber seit der ersten Stunde. „Mittlerweile weiß man, dass Sorgen zu den Auswirkungen von Infraschall im Zuge von Windkraftanlagen unbegründet sind“, erläutert EVN-Sprecher Stefan Zach.

Es gehe also im Fall Japons um keine Gefährdung, sondern um ein rechtsstaatliches Prinzip. „Das neue Gutachten wurde nun seitens des Gerichtes angefordert und auch schon ausgestellt. Es kommt zum selben positiven Ergebnis wie jenes im Genehmigungsverfahren: Belästigungen oder eine Gefahr für die Gesundheit durch Infraschallemissionen aus dem Windpark werden aus fachlicher Sicht ausgeschlossen. Wir hoffen nun auf eine rasche Entscheidung, sodass der Windpark Japons wieder verlässlich Ökostrom produzieren kann“, sagte Zach. Ende Februar soll vor Gericht neu verhandelt werden. Die EVN hofft stark, danach den Windpark wieder in Betrieb nehmen zu können. Die Windräder stehen seit eine Woche still.

Windräder Japons Horn
EVN/ Antal
Seit gut einer Woche stehen die drei Windräder in Japons still

Windpark wurde 2022 modernisiert

Mit jeder Woche des Stillstands gingen mehr als 1,3 Millionen Kilowattstunden und somit „der Jahresstromverbrauch von rund 400 Durchschnittshaushalten“ verloren. Dadurch fielen wöchentlich rund 680 Tonnen CO2 zusätzlich an, denn Kohle- und Atomstrom müsse zugekauft werden.

Der mehr als 20 Jahre alte Windpark in Japons wurde erst 2022 umfassend modernisiert: Der alte Windpark mit sieben Windrädern wurde durch eine neue Anlage mit drei Windrädern ersetzt. Statt 6.000 Haushalte können laut EVN nun 10.000 Haushalte versorgt werden.