Nafes Förderprogramm
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Politik

Förderung für mehr Nahversorger verlängert

Orts- und Stadtkerne stärken – das ist das Ziel der Aktion NAFES (Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Einkaufs in Stadt- und Ortszentren). Sie wird um weitere drei Jahre verlängert, etwa, um Nahversorger in den Gemeinden zu erhalten.

Krummnußbaum (Bezirk Melk) wurde 2007 von Jugendlichen noch eher als unattraktiv wahrgenommen. Das ergab sich aus einer im Ort durchgeführten Studie. Mit dem neuen Ortszentrum habe sich das aber geändert: Mittlerweile gibt es hier ein Gemeindezentrum mit Nahversorger, Kaffeehaus, Frisörsalon, Gemeindeamt, Veranstaltungssaal und Wohnungen.

Seit 25 Jahren fördert die Aktion NAFES die Belebung von Ortskernen in ganz Niederösterreich. In Niederösterreich würden 90 Prozent aller Gemeinden über einen Nahversorger verfügen, hieß es am Mittwoch in einer Pressekonferenz, österreichweit seien es nur 80 Prozent.

Geld für Marketing und Infrastruktur

Nun soll die Aktion um weitere drei Jahre verlängert werden. Die Fördermaßnahmen umfassen Marketingmaßnahmen und Kooperationen in den Gemeinden, den Bereich der Infrastruktur und Investitionen zum Erhalt des letzten Nahversorgers. Erstmals gäbe es auch eine Förderung für Nahversorger ohne Personal.

Bürgermeister Bernhard Kerndler (ÖVP) meinte, das Projekt habe die Gemeinde wieder nach vorne gebracht: „In dem Sinne, dass wir den Nahversorger wieder anbieten können, aber auch, weil wir ein Ortszentrum haben, das die Identität und das Selbstbewusstsein der Gemeinde hebt.“

Bisher 1.222 Projekte umgesetzt

In den bisherigen 25 Jahren wurden 1.222 Projekte umgesetzt, 23 Millionen Euro an Förderungen ausgeschüttet und 125 Millionen an Investitionen ausgelöst, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Auch in den nächsten drei Jahren soll durch die Aktion die Regionalität in Niederösterreich gestärkt werden.

„Wir müssen bei uns am Land wieder unabhängiger werden“, so Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Vielleicht schaffe man es durch die Regionalität, „dass nicht mehr so viel aus dem Ausland bezogen wird“, so Ecker.