Ein Ende im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ist nicht in Sicht. Ob ein Frieden möglich ist, darüber diskutierte eine Expertenrunde im Stift Melk. Harald Rettner, Konsultant für Friedensförderung und Friedensbildung, sagte: „Ich glaube an den Frieden, weil es für uns keine andere Alternative gibt.“
Über Perspektiven im Nahostkonflikt sprach Ruth Katz von „Standing Together Vienna“, einer jüdisch-arabischen Allianz für den Frieden: „Wie können wir die Menschen davon überzeugen, dass ein Dialog möglich ist? Wie können wir sie davon überzeugen, dass das Gespräch nützlich ist, um Frieden zu erreichen?“
Regina Polak, Institutsvorständin für Praktische Theologie an der Uni Wien, ergänzte: „Wir sind im interreligiösen Dialog in einer Bewährungsprobe. Da ist für mich die entscheidende Frage, wie wir mit den Unterschieden umgehen, die wir nicht lösen können. Das muss man üben – denn es gibt einfach zwischen Juden, Christen und Muslimen Unterschiede.“
Unterschiedliche Religionen spielen in den Nahostkonflikt hinein. Dieser ist auch Thema im Unterricht, so Carla Amina Baghajati, Schulamtsleiterin der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Für sie geht es um eine zentrale Frage: „Wie können wir es schaffen, den Konflikt hier in Österreich in einer Weise in unserem Bildungssystem zu bearbeiten, dass wir Perspektiven aufzeigen, dass wir nicht verzweifeln, dass wir nicht hoffnungslos werden.“
Leid der Menschen im Kriegsgebiet beschäftigt die Schüler
Die gesamte Oberstufe des Stiftsgymnasiums Melk saß bei der Expertendiskussion im Stift Melk im Publikum, etwa 300 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 18 Jahren. Dominik Lechner aus Melk beschäftigt der Krieg im Nahen Osten: „Ich denke daran, wie schrecklich es den Menschen dort geht, wie sie leiden und, dass viele von ihnen sterben.“
Lukas Prirschl aus Kilb (Bezirk Melk) erzählte gegenüber noe.ORF.at: „Wir haben den Nahostkonflikt im Unterricht schon einige Male besprochen. Veranstaltungen, wie diese, sind wichtig. Denn hier werden wir über den Nahostkonflikt informiert.“ Benedikt Arzberger aus Artstetten-Pöbring (Bezirk Melk) wünscht sich einen raschen Frieden: „Der Nahostkonflikt ist etwas Schlimmes. Es muss baldigst Frieden herrschen.“
Lied auf Hebräisch, Arabisch und Englisch als Friedensgeste
Sein Schulkollege Severin Weidinger aus Pöchlarn (Bezirk Melk) ergänzte: „Gerade für junge Menschen ist es unverständlich, warum es diesen Krieg überhaupt gibt.“ Daher sang der Schulchor am Ende der Veranstaltung ein Friedenslied auf Hebräisch, Arabisch und Englisch. Als Zeichen der Hoffnung auf Frieden entzündeten die Schülerinnen und Schüler dann Kerzen.