Schweinefuß am Vollspaltenboden
ORF
ORF
Landwirtschaft

Neue Schweinehaltung wird erforscht

Die umstrittenen Vollspaltenböden in der Schweinehaltung sollen in sechs Jahren Geschichte sein. Denn laut Minister Johannes Rauch (Grüne) soll ein Vollspaltenverbot bis 2030 umgesetzt sein. Für das Tierwohl und die Landwirte sind dann Alternativen gefragt.

Einen Tierwohlstall hat Landwirt Alexander Mayerhofer aus der Buckligen Welt gebaut. Er hat dafür viel Geld und Arbeit investiert: „Da gibt es einen Liegebereich. Er wird eingestreut, ist weich zum Liegen und immer schön warm – die anderen Bereiche, der Fressbereich und der Aktivitätsbereich, genauso. Ich habe natürlich einen arbeitswirtschaftlichen und finanziellen Mehraufwand.“

Sendungshinweis

„Land und Leute“, 24.2.2024, 16.30 Uhr, ORF2

Mayerhofer stellte seinen Betrieb in St. Egyden am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) schon um. Die Hälfte der heimischen Schweinehalter muss das noch tun. Dann, wenn das Verbot der unstrukturierten Vollspaltenbuchten schlagend wird. Bestehende Schweinställe adaptieren: Darum geht es bei dem Forschungsprojekt IBeSt (Innovationen für bestehende Aufzucht- und Mastställe für Schweine in Österreich – zum Wohl von Tier und Mensch). Es wird am Samstag in der Sendung „Land und Leute“ vorgestellt.

Tierwohl und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund

Das Programm wird von der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien wissenschaftlich begleitet. Die Schweine bekommen etwa Stroh, größere Buchten und Spielzeug. Boku-Professorin Christine Leeb erklärt: „Man schaut sich die Tiere ganz genau an. Denn das Tier ist ein guter Spiegel für das Zusammenwirken von Haltungsfaktoren, menschlichen Faktoren, Fütterung und Genetik. Anhand der Tiere wollen wir herausfinden, welche Faktoren besonders gut geeignet sind, dass wir ein sehr gutes Ausmaß an Tierwohl erreichen können.“

Die Boku Wien nimmt gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten verschiedene Haltungssysteme unter die Lupe. Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, das Tierwohl zu steigern. Dabei will man aber die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten. Denn so wie bei dem Mostviertler Landwirt Johannes Zuser aus Hürm (Bezirk Melk) steht bei vielen anderen ein Um- oder sogar Neubau der Stallungen an.