Sehen und gesehen werden – darum ging es auf der Alapaka-Schau in der Messe Wieselburg am Wochenende. Den Richter macht der Brite Nick Harrington Smith – in Österreich gibt es niemanden, der oder die den Beruf des Alpaka-Richters ausübt. Smith achtet bei den Tieren auf zwei Dinge: auf den Körperbau und auf die Wolle. Für Verunreinigungen gibt es etwa einen Punkteabzug.
„Alpakas, die im Ring herumspringen, bekommen von mir keine Sympathiepunkte, aber das heißt nicht, dass sie keinen guten Platz erreichen können. Wenn sie schön aussehen, ihre Haltung gut und ihre Wolle hochwertig ist, haben sie dennoch gute Chancen“, erklärt Smith wie ein Urteil zustande kommt.
Smith hat schon in vielen Ländern gerichtet, bei den österreichischen Züchterinnen und Züchtern sei ihm aufgefallen, dass sie Kritik gut annehmen und sich verbessern wollen würden. Eine der 36 Züchterinnen und Züchter bei der Schau ist Christina Purrer aus Frankenburg in Oberösterreich.
Alpakas als „Delfine der Weide“
Purrer hat mit „Snowflake“ den ersten Platz in der Kategorie „Weiße Juniors“ gemacht, das sind weiße Alpakas im Alter zwischen sechs und zwölf Monaten. Wie für die meisten Alpakazüchter hat auch Purrer einen anderen Hauptberuf: Sie arbeitet Teilzeit in einem Kindergarten. „Den Rest der Zeit bin ich voll gern bei meinen Tieren“, sagt Purrer.
Bei der Zuchtschau geht es vor allem um Äußerlichkeiten, aber Alpakas werden auch für ihren Charakter geschätzt, sagt Wolfgang Putzinger, Obmann der Alpaca Association Austria: „Alpakas sind keine Schmusetiere. Sie mögen es nicht wenn man ihnen auf den Kopf greift, aber sie können zahm sein und werden auch als Therapietiere eingesetzt. Deswegen werden sie auch Delfine der Weide genannt.“
Das Training von Alpakas erfordert allerdings einiges an Geduld, wie Leo Wimmer aus Saalfelden in Salzburg beschreibt. Sein Alpaka Ramses richtet der Jugendliche selbst ab. „Man muss sich langsam hintasten“, erklärt Wimmer. Zu Beginn könne man damit anfangen probeweise das Halfter abzunehmen. „Und dann probiert man immer ein paar Schritte mehr mit ihm zu gehen“, so Wimmer.