Sanitäter versorgt einen Patienten im Rettungswagen
APA/JAKOB GRUBER
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Soziales

Rotes Kreuz: Rückgang im Freiwilligenbereich

Das Rote Kreuz Niederösterreich kämpft gegen einen Rückgang bei der Leistung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Obwohl die Zahl jener, die unentgeltlich tätig sind, steigt, sieht sich die Organisation mit weniger geleisteten Einsatzstunden konfrontiert.

Mehr als 2,4 Millionen Stunden wurden im vergangenen Jahr vom Roten Kreuz in Niederösterreich ehrenamtlich und unbezahlt geleistet. Das sind mehr als 6.500 Stunden pro Tag, in denen Menschen gerettet, versorgt, transportiert oder beraten werden. Diese Zahlen sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Rote Kreuz mit einem Rückgang an freiwillig geleisteten Einsatzstunden konfrontiert ist.

Auf der einen Seite ist die Zahl der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Roten Kreuz im Vorjahr im Vergleich zu 2022 leicht gestiegen. Auf der anderen Seite gibt es aber bei den freiwillig geleisteten Einsatzstunden im Rettungs- und Sanitätsdienst ein Minus. Das heißt, es gibt zwar mehr Freiwillige, diese sind aber nicht mehr bereit, im bisher gewohnten Umfang ihre Zeit für Rettungs- und Sanitätsdienste zur Verfügung zu stellen. Wie der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, Hans Ebner sagt, „ist das ein Phänomen unserer Zeit, offenbar unserer Gesellschaft, dem wir versuchen entgegenzuwirken mit unseren ehrenamtlichen Kampagnen. Aber wir sind guter Dinge, dass wieder zu kompensieren“.

Land sagt Unterstützung zu

Unterstützung bei den Bemühungen, zusätzliche Freiwillige für den Rettungsdienst zu finden, kommt dabei vom Land, versichert Landeshauptfrau Johanna Mikl Leitner (ÖVP), „weil sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das auch verdienen. Sie sollen wissen, dass sie sich auf uns verlassen können und wir wissen, dass wir uns auf sie verlassen können. Deswegen ist es hier eine Selbstverständlichkeit, diese gute Zusammenarbeit auch weiterhin zu hegen und zu pflegen“.

22 Millionen Euro stellt das Land Niederösterreich für den Rettungs- und Sanitätsdienst des Roten Kreuzes in Niederösterreich bereit. Die für den Rettungsdienst zuständige Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) ist überzeugt, „dass das Geld, das wir in diese Organisation investieren, Geld ist, das tatsächlich richtig und wichtig angelegt ist. Jeder einzelne Euro führt natürlich dazu, dass wir die Leistungen anbieten können und dass die Versorgungssicherheit für die Menschen in Niederösterreich sichergestellt wird“.

Erfreulich für das Rote Kreuz ist allerdings, dass – im Gegensatz zu den Rettungs- und Sanitätsdiensten – die freiwillig geleisteten Einsatzstunden bei den Gesundheits- und sozialen Diensten im vergangenen Jahr gestiegen sind.