Messzug außen
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Verkehr

Neuer Messzug kontrolliert Gleise digital

Ein neuer Messzug dient auf den Strecken der Niederösterreich Bahnen als digitale Inspektion der Bahninfrastruktur. So kann schnell und präzise festgestellt werden, welche Bau- oder Sanierungsarbeiten wo notwendig sind.

Bevor die Wachaubahn in die Saison 2024 startet, werden zwischen Weißenkirchen (Bezirk Krems) und Krems an der Donau Messfahrten durchgeführt. Zum Einsatz kommt dabei ein neuer Messzug vom österreichischen Unternehmen „Plasser & Theurer“, der Daten erfasst, um festzustellen, wo, welche Art von Baumaßnahmen zu planen sind. Von Gleis, Weiche und Schotterbett über die Oberleitung bis zum Unter- und Oberbau wird der aktuelle Zustand genau und digital erfasst.

Saisonstart 2024

Die Wachaubahn verbindet Krems an der Donau mit Emmersdorf (Bezirk Melk) und verkehrt in der Saison 2024 ab 16. März jeden Samstag

Die Beschaffenheit des Unterbaus der Zuggleise kann zum Beispiel von Wassereintritten, Verschmutzungen oder Senkungen betroffen sein. Der Schotterzustand sowie der Zustand der Tragschichten unter den Gleisen werde mittels Georadar erfasst, erklärt Bernhard Antony von „Plasser & Theurer“.

Diese Software vergleicht das Ist-Profil mit einem vorab definierten Soll-Profil, klassifiziert mögliche Abweichungen und dokumentiert alle Daten. „Mit den neuen Messfahrzeugen haben wir die Möglichkeit mit 80 km/h zum Beispiel die Gleisgeometrie zu messen, was zeitlich eine deutliche Verbesserung zu vorher ist“, so Antony.

Bildschirm Messzug
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Mittels Georadar werden Mängel beim Schotteruntergrund genau erkannt

„Es ist uns ein Anliegen, dass wir hier ressourcenschonend und nachhaltig unterwegs sind“, betont Barbara Komarek, Geschäftsführerin der Niederösterreich Bahnen. Der neue Messzug erlaube es, vorausschauend und kosteneffizient die Umsetzung von Baumaßnahmen zu planen. Für das Jahr 2024 habe man allein in die Wachaubahn um die 3,5 Millionen Euro investiert. Das betreffe sowohl Maßnahmen wie die Messfahrten, die darauffolgende Baumaßnahmen als auch Sicherungsarbeiten, die nicht direkt die Bahnstrecke betreffen.

Der Messzug-Prototyp kommt auf Normalspuren zum Einsatz. Bei den Niederösterreich Bahnen betrifft das neben der Wachaubahn auch den Reblausexpress (Bezirk Retz). „Wir sehen, die Wachaubahn ist wirklich im Trend und wir hoffen auch heuer wieder so hohe Fahrgastzahlen im Vorjahr erzielen zu können“, sagt die Geschäftsführerin abschließend.