Protest gegen Flughafenspange in Trautmannsdorf a. d. Leitha
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chronik

Trautmannsdorf: Protest gegen Bahnspange

Die Flughafenspange soll eine schnelle und direkte Bahnverbindung zwischen Bruck/Leitha und dem Flughafen Schwechat ermöglichen. Die Strecke soll u.a. durch Trautmannsdorf an der Leitha verlaufen, wo am Samstag gegen den Bau protestiert wurde.

Heute ist es nur der Wind, der in Trautmannsdorf an der Leitha (Bezirk Bruck an der Leitha) über die Äcker fegt, in etwa zehn Jahren soll hier aber auch ein Hochgeschwindigkeitszug durchfegen. Damit sind nicht alle Bürgerinnen und Bürger einverstanden.

Die ÖBB verweisen auf eine schnellere und bessere Verbindung vom Osten nach Wien, von Wien bis Budapest und Bratislava, und auf die positiven Folgen für Umwelt und Klima. Das aber überzeugt nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner von Trautmannsdorf. Auf einem Acker, über den die neue Trasse gebaut werden soll, haben sich am Samstagvormittag etwa 150 Menschen zum Protest versammelt.

Protest gegen Flughafenspange in Trautmannsdorf a. d. Leitha, Lena Mayer vor ihrem Traktor
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Auch junge Menschen waren beim Protest am Samstag, darunter die angehende Landwirtin Lena Mayer

Die Flughafenspange würde der Gemeinde vor allem mehr Lärm, mehr Verkehr, mehr Bodenversiegelung und überhaupt nur Unannehmlichkeiten bringen, sagen die Projektgegnerinnen und Gegner. Lena Mayer ist eine davon: Die 15-Jährige besucht eine landwirtschaftliche Fachschule und möchte in vier Jahren den Hof ihrer Eltern übernehmen. „Das würde dann unter erschwerten Bedingungen passieren. Die Äcker, die schon meinem Urgroßvater gehört haben, werden geteilt, und unsere Schweine werden Stress ausgesetzt, durch den Lärm der vorbeifahrenden Züge“, sagt Mayer.

Gemeindevertreter und ÖBB rechnen mit Baustart 2026

Aber es ist nicht nur die Zugtrasse, gegen die die Menschen in Trautmannsdorf heute protestieren. „Wir haben den Flughafen hier, wir haben das Logistikzentrum in Enzersdorf (Bezirk Bruck/Leitha, Anm.), wir haben das Umspannwerk, wir haben viel zu viel schon, es reicht“, sagt Johanna Maurer aus der Katastralgemeinde Sarasdorf. Karl Havlicek vom Verein „Dorf aktiv“ verweist außerdem auf Windräder, Photovoltaikanlagen und eine Reststoffdeponie. „Das geschieht alles in sehr kurzer Zeit und das überfordert uns“, so Havlicek.

Gemeindevertreter und auch die ÖBB rechnen dennoch damit, dass die Flughafenspange gebaut wird. Baustart soll bereits 2026 sein, in Betrieb soll die Trasse ab 2032 gehen. Das UVP-Verfahren soll heuer noch starten.