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Charlie Wurz: „Bin bereit, alles zu geben“

Als einer von nur vier Österreichern hat es Alexander Wurz geschafft, in der Formel 1 auf das Podest zu fahren. Jetzt gibt es wieder einen „Wurz“ im Motorsport. Sohn Charlie geht in dieser Saison in der Formel 3 an den Start und will dort sein großes Talent unter Beweis stellen.

Die Formel 1 steht bei Charlie Wurz ganz oben auf dem Zettel. Anfang März startete der 18-Jährige in Bahrain in seine erste Saison in der Formel-3-Meisterschaft, zwei Stufen unter der Königsklasse des Motorsports. Ganz nach oben will der rot-weiß-rote Hoffnungsträger unbedingt, und damit in die Fußstapfen von Papa Alexander Wurz treten. „Ich bin sicher, dass ich das schaffen kann“, sagte Wurz.

Er habe viel Unterstützung aus Österreich, durch Sponsoren und seine Eltern. Nun will sich Wurz mit dem Schweizer Team Jenzer in der Nachwuchsklasse, die zehn Rennen im Rahmenprogramm der Formel 1 austrägt, für höhere Aufgaben empfehlen. „Es wird wirklich cool, ich traue meinem Team viel zu. Ich will der beste Rookie werden und in der Meisterschaft in den Top Fünf landen“, so der Teenager.

SAKHIR,BAHRAIN,29.FEB.24 – MOTORSPORTS, FORMULA 1 – FIA Formula 3 Championship, Grand Prix of Bahrain, Bahrain International Circuit. Image shows Charlie Wurz (AUT/ Jenzer Motorsport). Photo: GEPA pictures/ XPB Images  – ATTENTION – COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY
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Beim Saisonauftakt der Formel-3-Meisterschaft in Bahrain musste sich Charlie Wurz mit Platz 16 begnügen

Am 29. und 30. Juni stehen zwei Rennen auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg auf dem Programm. „Die Fans in Österreich sind immer sehr cool, da freue ich mich schon sehr darauf“, sagte Wurz mit Blick auf die Heimrennen in der Steiermark. Die Formel 3 bietet eine hervorragende Plattform, um nicht nur die F1-Strecken kennenzulernen, sondern sich auch mit den Toptalenten im ungefähr gleichen Alter zu messen.

Alltag zwischen Monaco und Burgenland

„Das Auto ist wirklich schnell und es macht viel Spaß. Ich bin bereit für dieses Jahr“, betonte Wurz. Insgesamt 30 Fahrer – der Schweizer Joshua Dufek startet auch mit österreichischer Lizenz – treten in der F3 an. Deshalb gebe es immer wieder Chaos und Unfälle. „Da muss man wirklich konstant sein, dann kann man eine gute Saison haben.“

Wurz ist in Monaco aufgewachsen und lebt im Fürstentum, Besuche in Österreich sind aber keine Seltenheit. „Meine Großeltern wohnen im Burgenland, die besuche ich oft“, sagte Wurz. Die Größe von 1,87 Metern hat er von seinem Vater geerbt, in der F1 gibt es mit Esteban Ocon, Alexander Albon (beide 1,86 m) und George Russell (1,85 m) aber ähnlich große Piloten. „Das ist kein Problem, weil die Autos größer und größer werden. Nur mit dem Gewicht muss ich aufpassen, da habe ich im Winter bei der Oma ein bisschen zu viel gegessen“, sagte Wurz.

SAKHIR,BAHRAIN,29.FEB.24 – MOTORSPORTS, FORMULA 1 – FIA Formula 3 Championship, Grand Prix of Bahrain, Bahrain International Circuit. Image shows Charlie Wurz (AUT/ Jenzer Motorsport). Photo: GEPA pictures/ XPB Images/  – ATTENTION – COPYRIGHT FOR AUSTRIAN CLIENTS ONLY
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Von seinem Formel-3-Boliden will es Charlie Wurz in den kommenden Jahren in ein Formel-1-Cockpit schaffen

Derzeit muss sich Alexander Wurz, der 69 Rennen in der Formel 1 bestritt, dreimal auf das Podest fuhr und sein Geld hauptsächlich mit dem Design von Rennstrecken verdient, um die Finanzen kümmern. Charlie werde großteils von AIX, einer Investmentgesellschaft aus Dubai, unterstützt, erklärte der 50-jährige ORF-Experte, der in Niederösterreich aufgewachsen ist und auch gewohnt hat, zuletzt und sprach von einem „unheimlich großen Brocken“.

Steiniger Weg in die Königsklasse

Der bisher letzte rot-weiß-rote Fahrer in der Formel 1 war Christian Klien. „Mich würde es freuen, wieder einen Österreicher in der Formel 1 zu haben“, sagte der Vorarlberger, der 2010 in Abu Dhabi seinen letzten Grand Prix bestritt. Auf Charlie Wurz warte jetzt die Bewährungsprobe, ein Richtungsjahr. „Die Lehrjahre sind sehr wichtig. Es gibt nur wenige Ausnahmefälle, die durch die unteren Rennserien durchmarschieren“, betonte Klien.

Wichtig sei für Wurz nun, mit guten Ergebnissen auf sich aufmerksam zu machen. „Idealerweise müsste er dann irgendwann von einem Team ins Juniorprogramm aufgenommen werden. Aber das geht eigentlich immer über Leistung“, sagte Klien. Im ersten Saisonrennen in Bahrain musste sich Wurz mit Rang 16 begnügen. Vergangenes Wochenende in Australien fuhr Wurz bei seinem erst vierten Formel-3-Rennen auf den fünften Platz und erreichte damit erstmals WM-Punkte.

„Die ersten Punkte fühlen sich gut an. Ich denke, wir hätten schon früher in der Saison in die Punkte fahren können, denn wir wissen, dass wir die Pace haben“, sagte Wurz. „Wir kamen mit den Reifen besser zurecht als alle anderen im Sprint, daher wussten wir, dass wir einen Vorteil gegenüber den anderen haben würden.“ Die nächsten Rennen finden von 17. bis 19. Mai in Imola (San Marino) statt.