Wirtschaft

Kosten für Häuslbauer enorm gestiegen

Die Kosten für ein Haus sind zwischen 2015 und 2022 um fast 90 Prozent gestiegen, zeigt eine neue Studie des Economica-Instituts. Zusammen mit den neuen strengen Kreditvergaberegeln könnten sich deswegen immer weniger Menschen eigenen Wohnraum leisten.

Die Ergebnisse der Studie sprechen eine deutliche Sprache: In Niederösterreich wurden Häuser im Zeitraum von 2015 bis 2022 um fast 90 Prozent teurer, dazu kommt das in den letzten zwei Jahren stark gestiegene Zinsniveau für Finanzierungen. Die Kosten für Wohnungen sind um 46 Prozent gestiegen, und die Grundstücke haben 2022 um knapp 15 Prozent mehr gekostet als noch 2015.

Zusammen mit den neuen strengen Kreditvergaberegeln hat das dazu geführt, dass sich immer weniger Menschen eigenen Wohnraum leisten können. Im Vorjahr wurden um 60 Prozent weniger Kredite vergeben. Die erteilten Baubewilligungen in Niederösterreich lagen im ersten Quartal 2023 um ein Viertel unter dem Durchschnittswert und damit dem niedrigsten Wert seit 2012.

Forderungen nach erleichterter Kreditvergabe

Um die daraus folgende Abwärtsspirale für den Wohnmarkt zu stoppen, bedarf es dringender Maßnahmen, so die Wirtschaftskammern Niederösterreich und Wien, welche die Studie beim Wirtschaftsforschungsinstitut Economica in Auftrag gegeben hatten. Innerhalb eines Jahres habe die Bauwirtschaft 374 Millionen Euro und 3.000 Arbeitsplätze allein in Niederösterreich verloren, hieß es von der Wirtschaftskammer.

Ein erster wichtiger Schritt im regulatorischen Bereich sei die Vereinfachung der im August 2022 erlassenen KIM-Verordnung, durch die viele potenzielle Eigenheimkäufer vom Eigenheimkauf ausgeschlossen wurden. „Jetzt geht es darum, darauf aufzubauen und den Menschen die Schaffung von Eigentum weiter zu erleichtern. Damit werden gleichzeitig Impulse für den stotternden Wirtschaftsmotor Bauwirtschaft gesetzt“, so Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Ecker: „Versprechen der Regierung schnell einlösen“

Ebenso forderte Ecker die im Wohnbaupakt versprochenen Erleichterungen rückwirkend umzusetzen: „Die Abschaffung der Grundbuchsgebühren und Eintragungsgebühren für Pfandrechte entsprechend den Regierungsplänen führt dazu, dass Investitionen verschoben werden. Daher müssen diese Versprechen schnell eingelöst werden, am besten rückwirkend ab dem Ankündigungszeitpunkt.“