Einsatz der Feuerwehr in Grottendorf (Gemeinde Feistritz am Wechsel)
Stamberg/Baumdrauf
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Chronik

„Das Haus kann man ersetzen, Leben nicht“

Ein Pressefotograf und ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei haben zwei Bewohner aus ihrem brennenden Haus gerettet. Das Ehepaar zeigte sich am Donnerstag erleichtert und gerührt. Man sei dankbar, dass es so gute Menschen gebe, betont die gerettete Bewohnerin.

Tief gerührt trafen die Bewohner des in Brand geratenen Hauses Donnerstagmittag auf ihre Lebensretter Patrik Lechner und Christian Haberl. „Ich bin einfach nur dankbar, dass die Leute so schnell geschaltet und uns geholfen haben“, sagt die Bewohnerin Doris Hellerschmit.

Gemeinsam mit ihrem Mann bekam sie zunächst nicht mit, dass der Dachstuhl des Hauses in der Nacht auf Donnerstag in Brand geraten war. Erst als die beiden Feuerwehrmitglieder Lechner und Haberl in das brennende Haus eindrangen, wurde das Ehepaar wach.

Straße voller Rauch

Ein Zeitungszusteller hatte den Brand gegen 3.30 Uhr bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Mehrere Einsatzkräfte in der Umgebung wurden verständigt, unter ihnen auch der für die Dokumentation der Feuerwehreinsätze zuständige Fotograf Patrik Lechner, der selbst Feuerwehrmann ist und in unmittelbarer Nähe zum Einsatzort wohnt. Somit traf er als Erster bei dem betroffenen Wohnhaus ein.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Einsatz der Feuerwehr in Grottendorf (Gemeinde Feistritz am Wechsel)
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Patrik Lechner (links im Bild) und Christian Haberl (rechts im Bild) gelang es, die beiden schlafenden Bewohner zu wecken und ins Freie zu bringen
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Feuerwehren aus vier Gemeinden rücken aus und versuchen gemeinsam die Flammen zu löschen
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Vor allem die starke Hitzeentwicklung ist „sehr schwierig“ für die Einsatzkräfte
Einsatz der Feuerwehr in Grottendorf (Gemeinde Feistritz am Wechsel)
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Nach drei Stunden gelingt es, die Flammen zu löschen
Einsatz der Feuerwehr in Grottendorf (Gemeinde Feistritz am Wechsel)
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Auch das Dach muss für die Löscharbeiten geöffnet werden

Kurze Zeit später kam zufällig auch Christian Haberl, ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei, während des Streckendienstes an dem brennenden Objekt vorbei. "Man konnte anfangs nicht erkennen, um welches Haus es sich handelt“, schildert einer der beiden Ersthelfer, „da der gesamte Straßenzug bereits verraucht war.“

Fenster eingeschlagen

Die Ersthelfer versuchten die Bewohner aufzuwecken, schafften es aber nicht, die Tür einzutreten. Stattdessen schlugen sie ein Fenster ein, Lechner kletterte ins Innere, während Haberl die eintreffenden Feuerwehrkollegen koordinierte.

„Ich hab drinnen geschrien und in dem Moment sind mir dann die zwei Besitzer entgegen gekommen“, erzählt Lechner. Da ihr Schlafzimmer in einem Seitenflügel lag, hatte das Ehepaar zunächst nichts von dem Brand mitbekommen. Lechner begleitete das Ehepaar nach draußen. „In letzter Sekunde, es hat alles schon gebrannt, der obere Teil war im Vollbrand“, schildert Haberl.

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Bewohnerin: „Haus kann man ersetzen, Leben nicht“

60 Einsatzkräften aus vier Gemeinden gelang es schließlich binnen drei Stunden, den Brand unter dem Dach des Hauses zu löschen. Das sei wegen der starken Hitzeentwicklung sehr schwierig gewesen, das Dach musste geöffnet werden, informierte die Feuerwehr. Die Brandursache ist noch unklar, die Polizei ermittelt. Unklar ist auch noch das Ausmaß des Schadens.

„Egal, was aus dem Haus geworden ist, das kann man ersetzen. Aber Leben kann man nicht ersetzen“, zeigte sich Hausbesitzerin Hellerschmit dennoch erleichtert. „Ich hoffe, dass es weiter so gute Menschen gibt“, bedankte sie sich bei der Feuerwehr. Vorübergehend konnte die 62-Jährige und ihr Mann bei Nachbarn unterkommen. „Wir haben das Glück, dass wir sehr tolle Nachbarn haben.“